Mit Fassaden klar im Minus
Die Schüco Gruppe hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtumsatz von 2,11 Milliarden Euro abgeschlossen. Das sind 7,4 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die Schüco Gruppe musste 2023 Federn lassen. Der Geschäftsbereich Metallbau (Aluminium und Stahl) erzielte weltweit einen Umsatz von 1.77 Milliarden Euro und blieb damit 2,7 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Vertriebsregion Europa erzielte einen Umsatz von 649 Millionen Euro und blieb damit 8,8 Prozent unter Vorjahr. Hinter den Erwartungen lagen die Regionen Benelux und die Nordic-Staaten.
In der Vertriebsregion Deutschland blieb der Geschäftsbereich Metallbau mit einem Umsatz von 556 Millionen EUR 7,3 Prozent unter Vorjahresniveau.
Außerhalb Europas konnte der Geschäftsbereich mit einem Umsatz von 421 Millionen EUR das Vorjahresniveau nahezu erreichen. So konnte Indien seinen positiven Wachstumstrend auch in diesem Jahr fortsetzen und China hat nach der Corona-Pandemie spürbar wieder Fahrt aufnehmen können.
Schwache Kunststoff-Sparte
Auch der Geschäftsbereich Kunststoff konnte seine Erfolgsgeschichte 2023 nicht weiter fortschreiben und litt insbesondere im Kernmarkt Deutschland an der massiven Verschlechterung der Auftragslage im Wohnungsbau. Der Umsatz lag in Deutschland mit 118 Millionen EUR 18,6 Prozent unter Vorjahr. Weltweit erzielte der Geschäftsbereich Kunststoff einen Umsatz von 345 Millionen Euro, was einem prozentualen Rückgang von 17,9 Prozent gegenüber 2022 entspricht.
Wartung auf Kurs
Ende Mai 2022 wurde die Schüco Global Services KG, Bielefeld, im Handelsregister eingetragen. Innerhalb von anderthalb Jahren hat sich der Bereich planmäßig mit einem Umsatz von 28 Millionen Euro (2023) als Wachstumsfeld etabliert und gut entwickelt. Ziel der Gesellschaft ist es, die Wartung und Instandhaltung zu bündeln, international auszubauen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Wartung, Reparatur, Montage und Instandsetzung von Lösungen von Schüco sowie weiterer namhafter Marktbegleiter.
CO2-mindernde Produktentwicklung
2023 lag ein Schwerpunkte in der Entwicklung ganzheitlicher und einfacherer und effizienterer Konstruktionen. Ein weiterer Schwerpunkt bei der Produktentwicklung waren die Zirkularität und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der Gebäudehülle. Hierfür wurden Produkte wie IoF ID (Internet of Façades) und bauwerkintegrierte Photovoltaik sowie verschiedene Services und Tools zusammengestellt, um die Nachhaltigkeit in der Baubranche voranzutreiben.
CO2-Minimierung durch Carbon Control
Für einen langfristigen Werterhalt des Gebäudes wird zukünftig sein Lebenszyklus-Treibhauspotential ausschlaggebend sein, das mit dem GWP-Wert (Global Warming Potential) berechnet wird. Mit Carbon Control hat Schüco im April 2023 ein modulares Angebot vorgestellt, mit dem die Dekarbonisierung von Fenstern, Türen und Fassaden objektspezifisch angegangen werden kann. Schüco Carbon Control ist entlang der vier Lebensphasen eines Gebäudes strukturiert: Planen, Bauen, Betreiben und Rückbauen. Begleitend zum Service- und Produktportfolio umfasst das Angebot objektspezifische Beratung, das Architekten, Planer und Verarbeiter dabei unterstützt, den CO2-Fußabdruck der Gebäudehülle aktiv zu minimieren.
Design, Build, Operate & Recycle to Decarb
Bereits in der Entwurfs- und Planungsphase werden die Weichen für die spätere CO2-Bilanz eines Gebäudes gestellt. Daher beginnt Schüco Carbon Control im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes mit seinem Angebot und der begleitenden Beratung bei Investoren, Architekten und Fachplanern
In der Bauphase versetzt Carbon Control den Verarbeiter in die Lage, aktiv den CO2-Fußabdruck des geplanten Elementes zu reduzieren. SchüCal bietet als 3D-Kalkulationssoftware mit der fortlaufenden Berechnung und Ausspielung des CO2-Fußabdrucks als CO2e-Wert das passende Instrument zur gezielten Planung.
Auch für den CO2-minimierten Betrieb von Gebäuden bietet Schüco Produkte und Services, um so eine optimale energetische Bilanz zu erreichen. Angefangen mit einer intelligenten Gebäudesteuerung für hochwärmegedämmte Gebäudehüllenelemente bis hin zur Gewinnung von Energie durch bauwerkintegrierte Photovoltaik leisten smarte Produktlösungen in der Betriebsphase einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion.
Mit Schüco IoF ID, einer im Element befestigten Plakette, wird dieses mit seinem digitalen Zwilling verknüpft. So lässt sich das Bauteil eindeutig identifizieren, verorten und automatisch mit allen zum Produkt gehörenden Informationen und Dokumenten digital zugänglich machen. Wartungen und Produktupgrades können effizient geplant und durchgeführt werden. Dies stellt den dauerhaft nachhaltigen Gebäudebetrieb sicher und verlängert die Lebensdauer der verbauten Systeme.
Die Wiederverwendung von Materialien bietet großes Potenzial, CO2 einzusparen. Mit aktuell über 75 zertifizierten Aluminiumsystemen ist Schüco Vorreiter bei der Umsetzung des Cradle to Cradle Prinzips im Gebäudesektor und trägt somit zur langfristigen CO2-Einsparung und Ressourcenschonung bei.