Elektriker-Insolvenz
Die Peter Pfaffeneder GmbH (Elte Elektrotechnik) in Neuhofen an der Ybbs braucht eine Sanierung. Die Verbindlichkeiten samt offener Löhne betragen rund 4,6 Millionen Euro, 60 Mitarbeitende sind betroffen.
Die Geschäftsführung der Peter Pfaffeneder GmbH sowie deren Tochterfirmen – unter anderem der elFred Vertriebs GmbH – gibt bekannt, dass am 27.Juni 2024 das Sanierungsplanverfahren ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht St. Pölten beantragt wurde.
Das Unternehmen wird fortgeführt, die Tochterunternehmen werden geschlossen. Als Schuldnervertreter agiert in allen drei Fällen Dr. David Leisch, der als Unternehmensberater auf Unternehmenssanierungen spezialisiert ist, über langjährige Expertise sowie verschiedene Branchen-Zertifizierungen verfügt.
Wachstum brachte Schieflage
Das 1994 gegründete Unternehmen genießt seit vielen Jahren einen sehr guten Ruf in der Elektro-Branche und ist in der Region bekannt. Ein Tochterunternehmen hat zusätzlich einen Webshop für Installationsmaterial betrieben. Die gegenwärtige Schieflage fußt auf einem enormen Wachstum in Sachen Umsatz von 4 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 6,2 Millionen Euro im Jahr 2023: „In dieser Zeit sind die Kosten massiv gestiegen – verursacht durch die allgemeine Teuerung sowie die massiv gestiegenen Lohnkosten“, analysiert David Leisch. Aufgrund laufender und langfristiger Verträge konnten die Kosten nicht an die Kund:innen weitergegeben werden.
100 Gläubiger, 20 Prozent Quote
Rund 100 Gläubiger sind von der Insolvenz der Firmengruppe betroffen; die Verbindlichkeiten samt offener Löhne betragen rund 4,6 Millionen Euro. Geplant ist, den Gläubigern der Peter Pfaffeneder GmbH eine Quote von 20 Prozent anzubieten; die Tochterfirmen werden geschlossen – hier kommt es zu einer Quote aus der Verwertung. „Mit der Hilfe der Mitarbeiter, der treuen Kunden, der Hausbank sowie der guten Qualität, die das Unternehmen liefert, ist der Sanierungsplan in erreichbarer Nähe“, zeigt sich Leisch auf die Frage nach den Erfolgsaussichten zuversichtlich.