Strategie für PV-Ausbau
1-Million-Dächer-Programm zu 42,5 Prozent umgesetzt: Das Klimaschutzministerium hat jetzt eine österreichische PV-Strategie als Kompass für eine sichere Energiezukunft vorgestellt.
Der PV-Ausbau hat im Jahr 2023 ordentlich Tempo aufgenommen, voran, wie das Klimaschutzministerium berichtet. Österreich erzeugt bereits (Stand: 2023) 87 Prozent grünen Strom. Das 1-Million-Dächer-Programm ist bereits zu 42,5 Prozent umgesetzt, was PV auf mehr als 420.000 Dächern bedeutet. Bis 2030 sollen mindestens 11 Terrawattstunden (TWh) Photovoltaik zugebaut werden. Durch Elektrifizierung verschiedener Sektoren wird der Strombedarf zukünftig steigen. Im Jahr 2023 wurden erstmals 2,5 GWp an PV zugebaut − ein absoluter Rekord. Auch 57.000PV-Speichersystemen wurden im letzten Jahr neu installiert. Die Neuinstallation von PV-Batteriespeichern ist damit im Vergleich zum Jahr 2022 um beinahe das 2,5fache angewachsen. „Die aktuellen Daten zeigen uns: Wir sind nicht nur im Plan, sondern sogar über Plan“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Auf diesem erfreulichen Erfolg dürfen wir uns nicht ausruhen.“ Mit dem Ziel den Hochlauf und Boom der Photovoltaik aufrechtzuerhalten und weiter zu beflügeln, hat das Klimaschutzministerium die österreichische PV-Strategie vorgelegt.
Hubert Fechner, Obmann Technologieplattform Photovoltaik, erklärt: „Die 2030er Stromziele sind zum Greifen nahe. Jetzt gilt es das Klimaneutralitätsziel 2040 im gesamten Energiebereich zu erreichen. Dafür benötigen wir noch ein Vielfaches an Photovoltaik. Auch in der Industrie, Wirtschaft und bei Privatpersonen ist die Nachfrage erheblich. Die aktuellen und künftigen Entwicklungen müssen vernünftig begleitet werden.“ Außerdem soll der Netzzugang vereinfacht und Bürokratie abgebaut werden. Die Bundesländer spielen eine zentrale Rolle bei der Bau- und Raumordnung, um die Flächenverfügbarkeit für PV-Anlagen zu gewährleisten. „Die Speicherentwicklung muss forciert werden, aber es geht eigentlich um Flexibilitäten, dazu zählt das intelligente Laden von E-Autos, der Betrieb von Wärmepumpen und mehr“, so Fechner.
Zentrale Handlungsfelder der Strategie
- Die Sicherstellung eines stabilen und ambitionierten rechtlichen Rahmens, hier fordert Fechner den Beschluss des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG)
- die Stärkung der heimischen Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit
- die Schaffung zukunftsfitter Arbeitsplätze.
- die Weiterentwicklung der öffentlichen Stromnetze und Energieinfrastruktur, hier will man regionale Netzbetreiber zum Ausbau verpflichten
- die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlagen,
- die Akzeptanzerhaltung bei der Bevölkerung,
- Forschung-Technologie-Innovation (FTI)
Der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) begrüßt das Strategiepapier in einer Aussendung, fordert wie Fechner den Beschluss des ElWG – noch in der letzten Nationalratssitzung Anfang Juli, bevor im Herbst gewählt wird.