Speichersee statt Steinbruch

In einem bald aufgelassenen Basalt-Steinbruch in der steirischen Gemeinde Weitendorf bei Wildon soll um 280 Millionen Euro der größte Solar-Wärmespeicher der Welt gebaut werden. Er könnte rund ein Viertel der Grazer Haushalte mit Fernwärme versorgen.

Derzeit ist das Glas halb voll – halb leer, beschreibt Projektbetreiber, Multi-Unternehmer, Schlossbesitzer und Steinbruch-Eigentümer Heimo Ecker-Eckhofen im Gespräch mit Building Times den aktuellen Stand des Projektes. Er möchte in einem ihm gehörenden, demnächst aufgelassenen Basalt-Steinbruch in Weitendorf bei Wildon in der Südsteiermark den weltgrößten Solar-Wärmespeicher schaffen.
In einem Jahr soll Baubeginn sein, 2026 soll die erste Stufe in Betrieb gehen, bestehend aus Biomasse-Kraftwerk und Fernwärme-Leitung. Ein knappes Jahr später dann die zweite Stufe und Mitte 2027 der Rest. Die Gesamtkosten sind mit 280 Millionen Euro veranschlagt.
„Der Entwurf zum Flächenwidmungsplan ist Ende April noch gelungen, parallel dazu wird am Einreichplan für den Speicher, das Biomasse-Heizwerk, die Sonnenkollektoren, die Zentrale und die vier Kilometer lange Fernwärme-Leitung nach Mellach gearbeitet“, erklärt Ecker-Eckhofen. Mellach deshalb, weil die Wärme-Gesellschaft der Energie Steiermark die Wärme abnehmen wird. Und dann mit rund 50.000 Haushalten ein Viertel der Stadt Graz versorgen könnte.

Der bald ehemalige Steinbruch, in dem seit mehr als 200 Jahren Basalt abgebaut wurde, soll mit Wasser aus der Kainach aufgefüllt werden, mit 150 Millionen Kubikmetern, dann über 28 Hektar Sonnenkollektoren auf bis zu 90 Grad Celsius erwärmt und schließlich mit einem riesigen Deckel aus Ultra-Leichtbeton abgedeckt werden.
Diese Abdeckung wird vom dänischen Spezialisten Morten Vang Bobach kommen, der einiges an Erfahrungen mit derartigen Deckeln hat und sich äußerst zufrieden mit dem südsteirischen Projekt zeigt: „Ich war sehr begeistert über die Größe der Anlage, denn größere Speicher haben weniger Oberfläche in Relation zum Volumen. Das bedeutet, dass sie effizienter sind als kleinere Speicher“. Mit von der Partie sind weiters enso, die Hereschwerke von Gilbert Frizberg und die Bioenergie Gruppe von Jakob Edler, ILF Consulting Engineers, die AEE Intec, etc.
Die Stadt Graz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 100 Prozent der Heizwärme aus erneuerbaren Energien aufzustellen. Da steckt nach Aussage von Umweltamts-Leiter Werner Prutsch „noch sehr viel Erdgas und Erdöl drinnen“.