Linz: Fernkälte im Tunnel

95 Millionen Euro investiert Linz in den Ausbau der Fernkälte. Ab 2028 soll das Projekt in 28 Meter Tiefe für kühle Köpfe in der oberösterreichischen Hauptstadt sorgen.

Klimaneutralität bis 2024 hat sich Linz als Ziel gesetzt. Um diesem einen Schritt näher zu kommen, wurde heute ein Projekt präsentiert. Die Linz AG baut die Fernkälteversorgung in der Stadt ordentlich aus, insgesamt 95 Millionen Euro sollen in den nächsten vier Jahren dafür investiert werden. Bei dem Projekt geht man auch technisch neue Wege, so Generaldirektor Erich Haider: „Das wird unseres Wissens nach der erste Klimatunnel. Im Abwasserbereich verwendet man bereits dieses Tunnelsystem“. Mittels Micro-Tunneling soll in 28 Meter Tiefe der Klimatunnel zwischen der Prinz-Eugen-Straße und dem Volksgarten entstehen, in dem auch Platz für Glasfaser und Stromleitungen sein wird. Damit will man in Linz mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und sich umfangreiche Straßensperren an der Oberfläche ersparen.

Aktuell befindet sich das Großprojekt in der Planungsphase, laut Vorstandsdirektor Josef Siligan soll bis Ende 2024 ein Generalplaner feststehen und idealerweise 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Als erster Schritt soll die Fernkältezentrale am Kraftwerk-Standort Linz-Mitte errichtet werden.

Interessenten für die Fernkälte hat man auch laut Bürgermeister Karl Luger bereits genug, aktuell geplant ist die Errichtung einer Anlagen für 20 Megawatt. Gleichzeitig kann die Abwärme aus der Kälteerzeugung direkt ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Das neue Fernkältenetz wird das vierte und bislang größte im Stadtgebiet sein.