Knapp 40 Millionen für Emissionsreduktion

3. Ausschreibung des Förderprogrammes abgeschlossen. Acht Unternehmen sparen 55.000 Tonnen CO2/Jahr ein, darunter auch Holcim mit einem energieeffizienten Klinkerkühler.

Auf erneuerbare Energien umsteigen, energieeffizientere Technologien einführen oder nachhaltige Produktionsprozesse starten – die Wirtschaft kann einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Treibhausgasemissionen (THG) zu reduzieren und den Klimawandel einzudämmen. Mit dem Programm „Transformation der Wirtschaft“ unterstützt der Klima- und Energiefonds die Bemühungen von Produktions- und Energieversorgungsunternehmen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Die 3. Ausschreibung des Programmes ist nun abgeschlossen, acht Projekte am Standort Österreich werden mit insgesamt 40 Millionen Euro unterstützt. Die Gelder stammen aus NextGenerationEU, dem Aufbau- und Resilienzfonds der Europäischen Union.

Überblick Projekte

  1. Energieeffizienter Klinkerkühler: Der Zementhersteller Holcim (Österreich) GmbH plant im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie den am Standort Mannersdorf (Niederösterreich) bestehenden Schubrostklinkerkühler durch einen energieeffizienteren Rostkühler zu ersetzen. Da der Herstellungsprozess von Zement sowohl energie- als auch emissionsintensiv ist, ist am nun der Einbau eines Kühlers geplant, der die Wärmerückgewinnungseffizienz von etwa 64 Prozent auf mindesten 75 Prozent steigert. Damit steigert sich die rückgewonnene Wärmemenge um ca. 150 MJ/t Klinker.
  2. BioFit STEP 2: Die Zellstoff- und Papierfabrik Sappi Austria Produktions-GmbH & Co KG setzt im Rahmen ihres Energiefahrplans zur vollständigen Dekarbonisierung das Projekt „BioFit Step 2“ um. Ziel ist es, am Standort Gratkorn (Steiermark), den größten ihrer Industriekessel emissionsfrei zu betreiben. Zum Beheizen dieses Kessels soll von Erdgas auf Biomasse als Hauptbrennstoff umgestiegen werden. Da der Biomassebetrieb aus Gründen der Skalierbarkeit derzeit noch nicht zur Gänze möglich ist, muss die bereits bestehende Infrastruktur ausgebaut werden.
  3. Biomasseanlage: Der Lederhersteller Wollsdorf Holding Schmidt GmbH & Co KG produziert Leder, das international in der Automobil-, Flugzeug- und Möbelindustrie als Werkstoff eingesetzt wird. Um den gas-/ölbefeuerten Kessel zu ersetzen, soll am Standort Wollsdorf (Steiermark) ein 5 MW Biomassekessel – inklusive Elektrofilter, eine Hackanlage sowie eine neue Trocknungsanlage und eine Kälteanlage – installiert werden. Durch die Umstellung wird der Gesamtenergiebedarf von 27.286 MWh auf ca. 23.190 MWh gesenkt.
  4. Biomasseanlage für eine Großgärtnerei: Die Merschl Gartenbau GmbH betreibt in Wien eine Gärtnerei und produziert jährlich ca. 3.000 Tonnen Paradeiser. In Zukunft soll der Einsatz von Gas durch feste Biomasse ersetzt werden. Die geplante 6,8 MW-Biomasseanlage kann nahezu das ganze Jahr betrieben werden. Zusätzlich sollen ein Pufferspeicher sowie eine CO2-Abscheideanlage installiert werden.
  5. CO2 Abscheidung im Holzkraftwerk: EnergieWerk Ilg GmbH betreibt in Dornbirn (Vorarlberg) ein Holzkraftwerk, das mithilfe von regionaler Biomasse Ökostrom und Wärme produziert. Mit dem Projekt CO₂ Abscheidung wird ermöglicht, biogenes CO₂ aus den Rauchgasen des Biomassekraftwerks abzuscheiden. Hierzu soll nun eine Carbon Capture Anlage installiert werden. Das gewonnene hochreine Kohlendioxid (CO₂) kann in der Lebensmittelindustrie und der E-Fuels-Produktion verwendet werden.
  6. Elektrifizierung Vorwärmung P1 u. P3: Am Standort Lilienfeld (Niederösterreich) erzeugt die Neuman Aluminium Strangpresswerk GmbH Aluminiumkomponenten, die weltweiten Einsatz in der Automobilbranche, im Maschinenbau, in der Bauindustrie, der Elektrotechnik und der Verpackungsindustrie finden. Ziel des Projekts „Elektrifizierung Vorwärmung P1 & P3“ ist es, das bis dato in den Vorwärmöfen verwendete Erdgas durch zertifizierten Grünstrom zu ersetzen und somit die Treibhausgasemissionen signifikant zu reduzieren.
  7. Erweiterung der Abwärmenutzung: Die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik AG stellt Leiterplatten und IC-Substrate her. Um die im Bestandswerk 1 in Leoben (Steiermark) für den Produktionsprozess klimatischen Bedingungen konstant halten zu können, soll nun ein gasbetriebener Kessel gegen effiziente Hochdruckbefeuchtungssysteme getauscht und zusätzlich eine Wärmepumpe installiert werden.
  8. Elektrifizierung Auslagerungsöfen 1-3: Die Neuman Aluminium Strangpresswerk GmbH erzeugt in Lilienfeld (NÖ) Aluminiumkomponenten. An diesem Standort plant das Unternehmen nun von erdgasbefeuerten auf elektrische Auslagerungsöfen umzustellen. Um die THG-Emissionen signifikant zu reduzieren, soll der elektrische Auslagerungsprozess in Zukunft auf zwei effizienten elektrischen anstatt auf drei gasbefeuerten Linien stattfinden.