Wien Energie investiert 2,9 Milliarden
Nach Rekordgewinn plant der Energieversorger das größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte: Das Unternehmen will bis 2029 rund 2,6 Milliarden Euro in die Energieversorgung investieren.
Es sind gerade goldene Zenten für Energieversorger. So auch für die Wien Energie, die 2023 ein sensationelles Ergebnis einfährt. Bei einem Umsatzrückgang von mehr als 21 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro legte der Konzern beim Jahresergebnis um fast 55 Prozent auf 598,1 Millionen Euro zu.
Damit ist Geld für Investitionen in der Kasse. In den nächsten fünf Jahren will man ein umfangreiches Investitionsprogramm umsetzen. Geplant sind bis 2029 Investitionen in der Höhe von 2,6 Milliarden Euro. Rund eine Milliarde davon soll in den Ausbau von Sonnen- Wind- und Wasserkraft gehen. Rund 800 Millionen Euro investiert Wien Energie in erneuerbare Wärmeerzeugung und Kreislaufwirtschaft und rund 260 Millionen Euro in den Ausbau der Fernwärme, Fernkälte und dezentrale Erzeugung. Weitere rund 260 Millionen Euro fließen in Digitalisierung, Innovation, E-Mobilität und Telekommunikation und rund 320 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit.
Energieerzeugung im Vorjahr leicht rückläufig
Insgesamt hat Wien Energie im Vorjahr mit 5.475,5 Gigawattstunden (GWh) rund 17 Prozent weniger Strom erzeugt als 2022. Auch die Wärmeerzeugung ist um rund 6,3 Prozent auf 5.427,4 GWh gesunken. Grund für die rückläufigen Erzeugungszahlen ist vor allem der geringere Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen aufgrund der Marktbedingungen sowie die warmen Witterungsverhältnisse. Im Gegensatz dazu konnte die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden: 2023 hat Wien Energie mit 1,3 Terawattstunden rund 13 Prozent mehr Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft erzeugt als im Vorjahr. Grund dafür sind neben den Witterungsbedingungen vor allem auch die hohen Investitionen von Wien Energie in den Erneuerbaren-Ausbau.
Erneuerbare Stromproduktion und Wärmewende geplant
Wien Energie hat im Jahr 2023 rund 60 Photovoltaikanlagen, davon rund 50 direkt in Wien, errichtet. Zusätzlich hat der Energiedienstleister ein neues Wasserkraftwerk erworben und ein weiteres befindet sich aktuell im Bau. Auch im Bereich der Windkraft hat Wien Energie die Weiterentwicklungen von Bestandskraftwerken gesteigert und die Planungen dreier Windparks weitergeführt. 2024 hat Wien Energie viel geplant: „Zahlreiche Photovoltaikprojekte mit einer Leistung von über 38 Megawatt sollen 2024 entstehen: Wir wollen in diesem Jahr wieder rund 70 Photovoltaik-Großanlagen errichten und im Herbst mit der Errichtung des Windparks Ebreichsdorf starten“, erklärt Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.
Auch im Wärmebereich arbeitet Wien Energie 2024 an Großprojekten: Aktuell errichtet das Unternehmen bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau eine weitere Großwärmepumpe, die künftig Fernwärme für umgerechnet 16.000 Wiener Haushalte erzeugen soll. Auch die Nutzung der Tiefengeothermie wird im Joint Venture „deeep“ gemeinsam mit der OMV weiter vorangetrieben. Parallel dazu treibt Wien Energie den Ausbau der Fernwärme strategisch voran und schließt Schritt für Schritt – etwa in den Fernwärme-Pioniergebieten – zahlreiche weitere Haushalte an die Fernwärme an.