Kesseltausch-Kampagne startet

In den nächsten Wochen und Monaten wird mit gut 2 Millionen Euro für den Kesseltausch geworben. Das Problem der Vorfinanzierung wird damit nicht gelöst.

In den vergangenen vier Jahren wurden 155.000 alte Heizkessel getauscht, so Umweltministerin Leonore Gewessler. „Da geht noch mehr“, ist sie überzeugt. Um die Hausbesitzer:innen verstärkt zu überzeugen hat das Klimaministerium wieder eine Werbekampagne in Auftrag gegeben.
In den nächsten Wochen und Monaten werden gut 2 Millionen Euro in Werbespots, Sujets und Online-Aktivitäten, darunter auch die Website www.kesseltausch.at, investiert.
Es waren Anfang April zwar schon mehr als 46.000 Förderanträge und über 50.000 Registrierungen bei der Förderstelle eingereicht, es brauche trotzdem noch Bewusstseinsbildung lässt Gewessler keinen Zweifel daran, dass die Kampagne eigentlich überflüssig sei. Der Umstand, dass die heimischen Installateur:innen pro Jahr nur 80.000 bis 90.000 Heizungen tauschen können, sei nicht entscheidend, weil ja nicht aus jeder Einreichung tatsächlich ein Projekt wird.

Problem Vorfinanzierung

Dass letztlich nicht in allen Kellern von Förderinteressenten auch neue Heizungen installiert werden, ist inzwischen bekannt. Die Förderung von bis zu 75 Prozent klingt zwar nett, es fehlt den Haushalten vielfach aber das Geld, um die Installation zu finanzieren, bis die Förderung ausbezahlt wird. Die Länder hätten hier Möglichkeiten einzugreifen, verweist Gewessler auf die politischen Akteur:innen auf dem flachen Land.
Nicht darauf warten mag Maria Kollar, gesellschaftliche Geschäftsführerin des gleichnamigen Installationsunternehmens aus Lilienfeld. „Wir übernehmen für unsere Kund:innen die gesamte Förderabwicklung und finanzieren bei Bedarf den Heizungsumbau vor“, erklärt sie. In Einzelfällen kann richtig lange dauern, etwa am Fall einer Verlassenschaft.

Unterstützt wird die Kesseltausch-Kampagne übrigens von zahlreichen Industriepartnern, sie zahlen aber nicht in den ministeriellen Topf ein.