Porr recycelt Asphalt
Die nachgerüstete Mischanlage am Standort Wien Simmering zeichnet sich durch hohe Recyclingquoten bei geringen Emissionen aus. Technologien wie diese sind ein wesentlicher Teil der Kreislaufwirtschaftsstrategie des Baukonzerns.
Im 11. Wiener Gemeindebezirk startet die Porr mit der innovativsten Asphaltmischanlage Österreichs durch. Der Heißgaserzeuger von Hersteller Benninghoven, der im Gegenstromprinzip funktioniert, sorgt dabei für maximale Recyclingzugabequoten bei minimalen Emissionen, so das Unternehmen. Der Brenner feuert in den Heißgaserzeuger und erwärmt so die Umluft in der Recyclingtrommel. Die heiße Luft erhitzt den Recyclingasphalt indirekt und materialschonend auf die Endtemperatur. Eine Recyclingquote von bis zu 100 Prozent ist möglich.
Beitrag zur CO2-Reduktion
„Damit leisten wir einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks“, schildert Porr CEO Karl-Heinz Strauss. „Technologie wie diese ist ein wesentlicher Teil unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie. Wir sind bestrebt, Primärrohstoffe, wo wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar, durch Recyclingstoffe zu ersetzen.“ Die Porr recycelt derzeit jährlich gruppenweit 2,8 Millionen Tonnen an Material. Dazu gehören neben Asphalt auch Ziegel, Bauschutt und vieles mehr. Rund 1,6 Millionen Tonnen ersetzen auf eigenen Baustellen und Anlagen die Primärrohstoffe.
Der Konzern produziert in Simmering bis zu 30.000 Tonnen Asphaltmischgut pro Monat und ist damit eine der größten Herstellerinnen in Österreich. „Welche Mengen an Altasphalt wir nun mit der neuen Mischanlage verwerten, hängt davon ab, wieviel aufgrund von Straßensanierungen erhältlich ist“, so Strauss. Im ersten Schritt ist eine Verdoppelung des Recyclinganteils auf 40 Prozent geplant. Wesentlich ist auch, den Nachweis zu erbringen, dass der produzierte Asphalt den Normen rund um Werte wie Spurbildungsbeständigkeit und Tragfähigkeit entspricht. Zusätzlich muss er den Anforderungen der Kund:innen gerecht werden.
Methoden zur Temperaturabsenkung
Für die Porr ist der Einsatz der Mischanlage ein weiterer Meilenstein in Sachen Kreislaufwirtschaft. Strauss: „Wir forschen daran, die Temperaturen bei der Produktion von Asphaltmischgut zu senken, um damit Energiebedarf und CO2-Ausstoß deutlich zu minimieren.“ Die Tochtergesellschaft Bautech Labor GmbH geht dabei auf zwei Ebenen vor: Einerseits werden dem Bindemittel bei der Bitumenproduktion Zusatzstoffe hinzugefügt, so dass sich die Viskosität verändert und dadurch die Temperatur während der Mischgutproduktion abgesenkt werden kann. Gleichzeitig wird aber auch die Möglichkeit geschaffen, die Modifikation direkt an der Asphaltmischanlage selbst umzusetzen. Das zahlt sich aus: „Wenn wir die Temperatur des Mischguts bei der Produktion um 30 Grad Celsius senken, reduziert sich der CO2 Ausstoß um rund 22 Prozent“, erklärt Strauss.