Umfassende Neuvermessung

Techem möchte mit digitaler Messtechnik und innovativer Wassertechnik verstärkt bei Gebäudebetreibern und Hausverwaltungen punkten. Wien wird mit Niederlassung und Lager wichtig.

Die aus drei Unternehmen bestehende Techem Gruppe setzt neue Impulse für das Business in Österreich. Besonders markant ist die Veränderung in der Bundeshauptstadt. Seit November des Vorjahres ist die Techem Messtechnik GmbH mit einem eigenen Vertriebsbüro in Wien vertreten. 32 neue Techem-Mitarbeiter:innen erledigen jetzt den Job, den bisher die Mannschaft des Vertriebspartners Thermomatic gemacht haben. Es wurden keine Mitarbeiter:innen vom ehemaligen Partner übernommen. „Damit möchten wir künftig Service auf hohem Niveau bieten. In einer ersten Phase geht es darum den Markt zu stabilisieren, danach peilen wir weiteres Wachstum an“, erklärt dazu Matthias Göttfert. Er ist einer der drei Geschäftsführer und teilt sich die Agenden mit Karl Moll und Zoran Jelen. Letzterer ist Chef der Sparte Wassertechnik und freut sich auch hier eine Neuigkeit verkünden zu können. Seit kurzem kooperiert Techem im Vertrieb mit den Tiroler Unternehmen WaterChryst.

Marktführer mit 42 Millionen Umsatz

Techem ist hierzulande Marktführer in der Messtechnik, zu den Hauptkunden zählen Hausverwaltungen und Bauträger, die auf Messgeräte und Services des Dienstleisters setzen. Insgesamt zählt Techem 270 Beschäftigte, die zuletzt einen Umsatz von 42 Millionen Euro erwirtschafteten. In rund 30.000 Mehrparteienhäusern sind rund 2,2 Millionen Messgeräte für Wärme, Kälte und Wasser von Techem installiert, von denen 78 Prozent fernauslesbar sind. „Die Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, wir wollen Vorreiter sein und österreichweit eine einheitliche Qualität bieten“, betont Göttfert. Als zentrales Element dazu sieht er die Um- und Ausrüstung der Liegenschaften, die automatische Datenabfrage in der Cloud. Diese erfolgt über einen Gateway, der im Stiegenhaus installiert wird und ohne Stromanschluss zehn Jahre Daten übermitteln soll.
In Wien ist Techem mit rund 90.000 Wohnungen und 350.000 Messgeräten keine so große Nummer. Und in Sachen Fernauslesung sei man in Ostösterreich „eher schwach“, wie der Techem-Chef zugibt. Das soll sich nun mit der eigenen Präsenz aber bald ändern, angepeilt wird eine jährliche Zuwachsrate beim Marktanteil von 1 bis 2 Prozent.

Leerstandsüberwachung und Energiespartipps

Bei der digitalisierten Übermittlung von Verbrauchsdaten zu den Verwalter:innen und der dortigen Softwareintegration möchte es Techem nicht belassen. Künftig könne man auch Verbrauchsdaten auf Tagesbasis, Auswertungen und Energiespartipps liefern, so Göttfert. Weiters im Zukunfts-Portfolio ist eine Leerstandsüberwachung. Wenn in einer Wohnung tagelang große Mengen an Wasser und Wärme verbraucht werden, obwohl die Einheit leer steht, kann man davon ausgehen, dass ein Defekt oder eine Fehlbedienung vorliegt, so der Manager. Je früher die Hausverwaltung davon Kenntnis hat, desto eher können die notwendigen Schritte gesetzt werden, erklärt der Tiroler.
Auch in der Wassertechnik hat Techem in Österreich eine lange Tradition. 30 Techem-Mitarbeiter:innen betreuen und warten landesweit 14.000 Anlagen. Pro Jahr werden knapp 700 Umbauten und Neuinstallationen erledigt, was in Summe einen Umsatz von 5 Millionen Euro ausmacht.

Kooperation mit WaterCryst

Mit der seit Jahresbeginn laufenden Vertriebskooperation mit WaterCryst hat man große Pläne: „Ziel ist es das Salz aus der Wasseraufbereitung zu eliminieren. Die Biocat-Serie ist dazu eine umweltschonende Alternative zur klassischen Enthärtungsanlage“, erklärt Jelen. Der große Vorteil der Biocat-Anlagen sei, dass sie nur alle 5 Jahre eine Wartung benötigen und kein Salz im Betrieb erforderlich ist, so Jelen.
Um künftig möglichst nah an den Kund:innen zu sein, hat Techem auch seine Lagerkapazität neu geordnet. Ein neues Zentrallager im 23. Wiener Bezirk bietet 1.200 Palettenstellplätze, 300 m2 Bürofläche und Räumlichkeiten für 25 Montagemitarbeiter:innen. Damit wird die Bundeshauptstadt zum zentralen Logistikstandort von Techem. Neu ist beim Messdienstleister auch, dass man die Messung von PV-Anlagen anbietet. Dabei denkt man in erster Linie an Energiegemeinschaften, von denen derzeit sehr viele in Gründung stehen.