Rothneusiedl: Siegerprojekt steht fest

Das Gebiet im südlichen Favoriten wird zu Pionierstadtteil für Klimaschutz und Stadtlandwirtschaft: Eine internationale Jury hat jetzt das Projekt „Grüner Ring“ zum Sieger gekürt.

Nach einem Jahr Arbeit unter Einbindung der Bevölkerung ist der dialogorientierte städtebauliche Wettbewerb für den neuen Stadtteil Rothneusiedl erfolgreich beendet. Aus den vier Finalisten wählte die Wettbewerbs-Jury das Siegerprojekt, welches nun die Grundlage für das bis 2025 zu erstellende städtebauliche Leitbild bildet. Der „Grüne Ring“ der Berliner Büros O&O Baukunst und capattistaubach urbane Landschaften, hat die international besetzte Jury mit ihrem innovativen und nachhaltigen Gesamtkonzept überzeugt.

Charakteristische Grundidee des Siegerentwurfs ist eine kompakte Stadt, die von einem großzügigen und vielfältig nutzbaren Ring aus Parklandschaften, Wäldern und Stadtwildnis umgeben ist. Die bestehenden Windschutzgürtel werden in die Planungen integriert und ziehen sich bis ins spätere Zentrum des Stadtteils. Der zentrale Stadtplatz entlang der neuen U-Bahntrasse bildet das Herzstück von Rothneusiedl. Schulen und Kindergärten sind entlang der Ränder des Kerns angeordnet. Auch das Thema Kreislaufwirtschaft zeigt sich im Siegerentwurf umfassend. Schon bei den ersten Entwurfsskizzen wird die Zirkularität der Gebäude mitgedacht. Der Stadtteil ist als „5-Minuten-Stadt“ konzipiert, mit kurzen Wegen für Fußgänger und urbaner Dichte, die Autos werden am Rand in Mobility Hubs geparkt. „Dass das Quartier in Rothneusiedl mittels eines Kombi-Systems aus Erdsonden und Sonnenstrom mit Energie versorgt werden wird, macht es zum echten Paradebeispiel klimafreundlichen Lebens in Wien“, sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Leitbildprozess startet im Frühsommer

Im Frühsommer 2024 wird das Siegerprojekt öffentlich vorgestellt und damit der Start für den Leitbildprozess markiert, der circa ein Jahr dauert. Das städtebauliche Leitbild bildet die Grundlage für den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Erst dann geht es in die Detailplanungen. Erste Umsetzungsschritten wird es frühestens 2030 geben.

Das interdisziplinäre Siegerteam aus Berlin setzt in Mobilitätsfragen mit dem Büro Rosinak & Partner auf Expertise aus Wien. Das gesamte Team setzt sich aus folgenden Büros zusammen:

  • Architektur | Städtebau: O&O Baukunst, Berlin
  • Landschaft | Freiraum: capattistaubach urbane Landschaften, Berlin
  • Mobilität: Rosinak & Partner, Wien
  • Energie: Transsolar Energietechnik, Stuttgart
  • Regenwassermanagement: Sieker Ingenieurgesellschaft, Hoppegarten
  • Zirkuläres Bauen: Concular, Berlin