Vorankündigung: In Wien wird Uni gebaut

Ab 2027 erfolgt auf dem Areal der alten WU ein großflächiger Abriss. Danach sollen ein Bildungscampus mit Unis und Schule entstehen.

Im Bereich Althangrund West im 9. Wiener Gemeindebezirk soll ab 2030 in zentraler Lage ein internationaler, hochmoderner Uni-Campus für tausende Studierende und Beschäftigte der Universität Wien und der Boku entstehen. Damit wird das Projekt über dem Franz-Josefs-Bahnhof, am Areal der ehemaligen Wirtschaftsuniversität, das größte universitäre Bau-Vorhaben der kommenden Dekaden in Österreich.
„Durch die Neugestaltung gelingt es künftig, Barrieren, die der Gebäudekomplex der Alten WU darstellt, aufzubrechen und attraktive Frei- und Grünräume im 9. Bezirk zu schaffen. Ganz wesentlich ist die hervorragende Öffi-Anbindung des Bildungsstandorts“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.

Beim Franz-Josef-Bahnhof trifft klimafreundliche Mobilität auf Bildung – im Sinne der guten Erreichbarkeit und des Klimaschutzes ist der Standort ideal“, betont Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG. Der Bahnhof selbst ist mit täglich über 8.000 Fahrgästen eine wichtige Mobilitätsdrehscheibe – besonders für die regionalen Nahverkehrszüge vom Wienerwald bis ins Waldviertel. Bis Sommer 2024 wird der Bahnhof umfassend saniert womit in Summe über 54 Millionen Euro investiert werden.

Hans-Peter Weiss, CEO der Bundesimmobiliengesellschaft, die den Campus Althangrund als Bauherrin errichten wird: „Mit dem neuen Campus Althangrund sichern wir langfristig einen Standort mitten in der Stadt für Bildungszwecke und errichten in den nächsten zehn Jahren einen klimafreundlichen Bildungscampus mit über 150.000 m² Nutzfläche, der auch die Nachbarschaft städtebaulich aufwertet. Ab 2030 werden sukzessive Schul- und Universitätsgebäude eröffnet.“

Fokus auf Kreislaufwirtschaft

Durch die geplante bauliche Entwicklung ergibt sich die Möglichkeit einer hochwertigen Freiraumentwicklung und der „Klimareparatur“ des heute fast vollständig versiegelten Standortes. Massive Begrünungsmaßnahmen samt Baumpflanzungen, umfassende Fassadenbegrünungen und der Neuherstellung unversiegelter Flächen insbesondere entlang der Augasse sollen umgesetzt werden. Dazu wird auf über 5.000 Quadratmetern eine 1,5 Meter dicke Erdschicht aufgetragen und somit eine qualitätsvolle Begrünung ermöglicht.
Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft werden von Beginn an in allen Phasen der Planung und Umsetzung mitgedacht. Auch wenn große Gebäudebereiche aus technischen Gründen abgebrochen werden müssen, können mindestens 40 Prozent der Tragstruktur weiterhin erhalten bleiben. Im Zuge des Rückbaus soll das Wiederverwendungspotential (Re-Use) sowie Möglichkeiten für das Recycling der Materialien berücksichtigt werden. Für die Neubaubereiche sollen wiederverwendbare Materialien zum Einsatz kommen und flexible Nachnutzungen ermöglicht werden.

Zeitplan

Nach Abschluss des Campus-Wettbewerbes soll 2025 mit der Überarbeitung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans begonnen werden. Aus heutiger Sicht wird der Start des Rückbaus für 2027, sowie eine Fertigstellung der ersten Gebäude mit 2030 angestrebt. Aktuell wird die Liegenschaft für Zwischennutzungen verwendet.