Geberit bleibt trotzdem fit

Geberit spürt den Rückgang im Neubau und die Verlagerung zur Heizung. Mit 9 Prozent weniger Umsatz sank die Rendite auf 20 Prozent.

Ein schwieriges Geschäftsjahr 2023 liegt hinter der Geberit Gruppe. Die Volumina waren aufgrund der rückläufigen Bauindustrie in Europa sowie des Booms im Vorjahr deutlich tiefer. Das auch, weil die Sanitärindustrie in einigen Ländern von der Verschiebung der Nachfrage von Sanitär- zu Heizungslösungen belastet war.

Der Nettoumsatz nahm im Geschäftsjahr 2023 um 9,1 Prozent auf 3.084 Mio. Schweizer Franken ab. In lokalen Währungen resultierte ein Rückgang von 4,8 Prozent. Der operative Cashflow (EBITDA) stieg um 1,4 Prozent auf 921 Mio. Franken, was einer EBITDA-Marge von 29,9 Prozent entspricht.
Das Nettoergebnis ging um 12,6 Prozent auf 617 Mio. Franken zurück. Dies entspricht einer Nettoumsatzrendite von 20,0 Prozent. Die Abnahme war hauptsächlich auf einen positiven steuerlichen Einmaleffekt im Vorjahr zurückzuführen, so Geberit. Der Gewinn je Aktie reduzierte sich um 10,2 Prozent auf 18.39 Franken.

Europa Minus 6 Prozent

Die europäischen Märkte litten im Gesamtjahr 2023 am stärksten unter den schwierigen Rahmenbedingungen für die Bauindustrie. Der währungsbereinigte Nettoumsatz nahm in Europa insgesamt um 6,0 Prozent ab. Rückläufig war auch die Region Fernost/Pazifik (-3,8 Prozent). Zulegen konnten dagegen die Regionen Nahost/Afrika (+17,1 Prozent) und Amerika (+1,5 Prozent). In den Produktbereichen nahm der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Rohrleitungssystemen um 2,2 Prozent, bei den Badezimmersystemen um 5,7 Prozent und bei den Installations- und Spülsystemen um 6,2 Prozent ab.

CO2-Belastung reduziert

Die absolute Umweltbelastung der Geberit Gruppe nahm im Jahr 2023 weiter um 17,6 Prozent ab. Seit der Integration der energieintensiven Keramikproduktion im Jahr 2015 verbesserte sich die Ökoeffizienz um 62,6%. Das mittelfristige Ziel, die relativen CO2-Emissionen jährlich um 5 Prozent zu senken, wurde auch im Berichtsjahr deutlich übertroffen.

Ausblick 2024

Für das laufende Jahr wird aufgrund der herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen und der anhaltenden geopolitischen Risiken eine insgesamt rückläufige Bauindustrie erwartet. Die Baugenehmigungen in Europa sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2023, getrieben durch die schwache Entwicklung im Wohnungsbau, um rund 20 Prozent zurückgegangen. Der stärkste Rückgang wird in Nordeuropa und in Deutschland erwartet. Bei den außereuropäischen Märkten, in denen Geberit aktiv ist, wird für das laufende Jahr ein gemischtes Bild erwartet – mit einer starken Nachfrage beispielsweise in Indien, der Golfregion oder Ägypten und Rückgängen beispielsweise in China oder Australien.