Wärmepumpen beflügeln Bosch

Wärmepumpen treiben das Business der Bosch Home Comfort Group. Das Unternehmen erzielte 2023 einen Umsatz von fünf Milliarden Euro – ein Plus von 11 Prozent. Mega-Investitionen laufen an.

Wachstumstreiber sind Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybridsysteme: In Deutschland verzeichnete das Wärmepumpen-Geschäft ein Umsatzwachstum von 84 Prozent, während der Umsatz mit hybriden Heizsystemen um 46 Prozent zulegte. In beiden Segmenten liege das Wachstum damit deutlich über dem Markt, der um 51 bzw. 12 Prozent stieg, so Bosch. „Die Zahlen unterstreichen die führende Position der Bosch Home Comfort Group bei nachhaltigen Heizlösungen und die steigende Bedeutung der Wärmepumpentechnologie für den gesamten europäischen Markt“, sagt Jan Brockmann, CEO der Bosch Home Comfort Group.

Europa uneinheitlich

In Europa zeigt sich kein einheitliches Bild: Während Märkte mit klaren Förderprogrammen wie die Niederlande ein deutliches Wachstum bei Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybriden verzeichneten, gab es in anderen Märkten Rückgänge. Die Bosch Home Comfort Group erwartet jedoch mittelfristig eine Stabilisierung der Nachfrage und ein normalisiertes Wachstum. Gegenüber 2022 hat das Unternehmen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 19 Prozent auf 256 Millionen Euro gesteigert. Die Beschäftigtenzahl stieg mit rund 14 600 Mitarbeitenden leicht gegenüber dem Vorjahr. „Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, das aber auch durch politische Entscheidungen beeinflusst war. Sicher ist: Ein CO2-neutraler Gebäudebestand wird nur mit Wärmepumpen und Wärmepumpen-Hybriden gelingen. Daher setzen wir unseren Elektrifizierungs-Weg konsequent fort“, sagt Jan Brockmann.

Milliarden-Investitionen für Nachfrageanstieg

Die Bosch Home Comfort Group erwartet für die erste Jahreshälfte 2024 in Deutschland einen verhaltenen Marktstart. Aufgrund lange unklarer Förderbedingungen kam es im letzten Jahr zu einer Verunsicherung von Konsumenten und einem daraus resultierenden Rückgang von Förderanträgen für Wärmepumpen. Mit der vollständigen Wirkung des Gebäudeenergiegesetzes ab den Jahren 2026 / 2028 prognostiziert das Unternehmen einen nachhaltigen Schub für die Elektrifizierung im Heizungsmarkt.

Das Unternehmen investiert bis 2030 mehr als eine Milliarde Euro in ihr europäisches Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk für Wärmepumpen, um entsprechende Kapazitäten bereitzustellen. Ein wesentlicher Teil dieser Investitionen, rund 255 Millionen Euro, soll bis Ende 2027 in den Aufbau eines neuen Produktionsstandortes für Wärmepumpen im niederschlesischen Dobromierz fließen. Mit 100 Millionen Euro wird bis 2026 der portugiesische Standort Aveiro ausgebaut. In Wernau wurde ein neues Labor mit Testständen für Wärmepumpen, Wärmepumpen-Hybride und Lüftungen eingerichtet.

Übrigens: Ab 2024 bietet die Marke Bosch erstmals eine Luft-Luft-Wärmepumpe an, die in Gebäuden zum Heizen und Kühlen genutzt werden kann. Sie erfüllt die Anforderungen der deutschen Bundesförderung energieeffiziente Gebäude (BEG).