Ethouse Award für vier Sanierungen

Die Arge Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) verlieh gestern den Ethouse Award 2024. Der Preis würdigt zum 12. Mal Sanierungen, die das Thema Energieeffizienz ganzheitlich realisieren und dabei auch architektonisch Impulse mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) setzen.

In den Kategorien „Wohnbau“ und „Öffentliche Bauten“ wurden vier Projekte prämiert sowie ein Sonderpreis verliehen. Ausgezeichnet wurden die Gestalter:innen sowie die WDVS-verarbeitenden Betriebe für ihre Leistungen hin zu einem energieeffizienten Gebäudebestand. Der Preis wurde im feierlichen Rahmen in TU the Sky an die Sieger:innen übergeben und war mit einem Preisgeld von 12.000 Euro dotiert.

„Qualität ist nichts Punktuelles. Für eine energieeffiziente Zukunft müssen wir uns Qualität von Anfang an auf die Fahne heften, vom Produkt, über die Planung und die Verarbeitung bis hin zur Nutzung. Wahre Wertschöpfung ist, was wir brauchen – gesellschaftlich, ökologisch und ökonomisch“, so Clemens Hecht, Sprecher der QG.

Diverse Siegerprojekte

Die Siegerprojekte sind von West- nach Ostösterreich lokalisiert – ein öffentliches Mehrwert-Zentrum in Oberösterreich, ein Pfarrhaus mit kultureller Nutzung in Niederösterreich und zwei Wohnhausanlagen in Wien. Die lobende Erwähnung ging an ein Mutter-Kind-Haus der Caritas in Vorarlberg. Die energieeffizienten Gebäudesanierungen schaffen eine Reduktion des Heizwärmebedarfs bis über 80 Prozent nach der Sanierung.

Zwei Gewinner in der Kategorie „Öffentliche Bauten“

Ein Preis in der Kategorie „Öffentliche Bauten“ ging an das Mehrwert-Zentrum Sipbachzell von mia2 Architektur ZT GmbH und dem WDVS-Verarbeiter Andrijevic Fassadenbau GmbH. Flächenschonender Umgang stand über der mehrstufigen Sanierung bei laufendem Betrieb von Gemeindeamt und Arztpraxis. Die Grundlagen der thermischen Sanierung waren die Nutzung der bestehenden Struktur, der Einsatz ökologischer Materialen und die thermische Aufwertung der gesamten Gebäudehülle. Im Zuge der Sanierung wurde der Proberaum des Musikvereins vergrößert, ein Holz-Kuppeldach erstellt, eine technische Optimierung und barrierefreie Erschließung umgesetzt. Der Energieverbrauch wurde um 64,4 Prozent gesenkt: von 125 kWh/m2a auf 44,5 kWh/m2a. „Die öffentliche Hand hat Vorbildwirkung, was mit diesem Projekt zu hundert Prozent gelungen ist: flächenschonender Umgang durch intensive und vielfältige Nutzung“, wertschätzt die Jury.

Ein weiteres Projekt im Öffentlichen Bau wurde prämiert:

Der Stadel und das Pfarrheim von Maria Laach am Jauerling in Niederösterreich wurde von AH3 Architekten ZT gemeinsam mit Jägerbau GmbH umsichtig saniert. Der bestehende Stadel aus dem Jahr 1890 blieb im Zuge der Sanierung mit seinen typischen Merkmalen erhalten. Die Jury lobt den kommunalen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für thermische Sanierungen. Mit der energetischen Optimierung liegt der Heizwärmeverbrauch nach der Sanierung bei 35,1 kWh/m2a (vor der Sanierung unbekannt).

Zwei Gewinner in der Kategorie „Wohnbau“

Das Quartier Johann-Hoffmann-Platz 10-15 im 12. Wiener Gemeindebezirk wurde von der GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung m.b.H. gemeinsam mit dem WDVS-Verarbeiter Lavaro Bau GesmbH saniert. „Diese Quartiers-Sanierung beweist den erfolgreichen Umgang mit den Anforderungen des Denkmalschutzes und Berücksichtigung der historischen Bedeutung“, die Jury verweist auch auf die Aufwertung des Bestandes durch gezielte Gestaltungsmaßnahmen und eine technisch anspruchsvolle Modernisierung. Ebenso zählt die soziale Komponente: Die Interessen von Mieter:inneren wurden erhoben und berücksichtigt. So finden sich nun Gemeinschaftsterrassen und weitere neue gemeinschaftlich genutzte Flächen. Der Heizwärmebedarf wurde von 179,46 kWh/m2a auf 33,25 kWh/m2a reduziert, was eine 81,5-prozentige Verbesserung ergibt.

Ebenso prämiert wurde die Wohnhausanlage Favorite Spring im 10. Wiener Gemeindebezirk. Saniert wurde das desolate Gründerzeithaus von der Ulreich Bauträger GmbH gemeinsam mit daneshgar architects und dem WDVS-Verarbeiter Gassner & Partner Baumanagement GmbH. Bei aufrechtem Geschäftsbetrieb und mehrheitlich bewohnten Wohnungen wurde die ehemaligen Substandardwohnungen zu hochwertigem neuen Wohnraum umgestaltet. Der Heizwärmebedarf wurde von 137,6 kWh/m2a auf 29,6 kWh/m2a reduziert, was einer 78,5-prozentigen Verbesserung entspricht.