Schlechte Schulluft im Visier

Der Verein Zuluft startet eine Petition für bessere Luftqualität in heimischen Klassenzimmern.

Der Verein ZULuft – Zukunft Luft Austria ist eine federführende Organisation für gesunde Raumluft in Österreich. Seit der Gründung 2023 hat der Verein eine beeindruckende Bilanz an Initiativen und Projekten vorzuweisen, die darauf abzielen, positive Veränderungen und ein Bewusstsein für die Qualität der Innenraumluft zu bewirken. Mit der Initiative Raumluft setzt sich der Verein nun für eine gesetzliche Grundlage für die Raumluftqualität in Bildungseinrichtungen ein.
„Seit der Corona-Pandemie und den letzten Grippewellen ist die Qualität der Innenraumluft immer wieder ein großes Thema. Das Bewusstsein für eine gesunde Raumluft ist seitdem gestiegen, jedoch nicht in der Praxis entsprechend verankert. Keine geregelte oder mangelnde Lüftung für Innenräume sollten nicht die Regel sein, wenn die Gesundheit und das Wohlbefinden darunter leiden können. Dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage“, erklärt ZULuft-Vereinspräsident Wolfgang Hucek. Denn saubere Innenraumluft ist als entscheidender Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und -erhaltung anerkannt und soll laut dem Verein gesetzlich zumindest bei den Parametern CO₂, Temperatur und Luftfeuchtigkeit enthalten sein.

Lernen beginnt mit frischer Luft

In Bildungseinrichtungen aber auch in Betrieben und Bürogebäuden stellt die Qualität der Raumluft ein ernstzunehmendes Thema dar. Der gegenwärtige Bedarf an gesunder Luft in einem typischen Klassenzimmer sollte um das Dreifache erhöht werden, denn schlechte Raumluft beeinträchtigt nicht nur das schulische Leben, sondern erhöht auch die Fehlzeiten und Fehleranfälligkeit der Schüler:innen. Das einfache Öffnen der Fenster reicht dabei nicht aus – es führt zu Energieverlusten und kann ebenfalls verunreinigte Außenluft hereinlassen. „Die Konzentration auf die Qualität der Außenluft durch flächendeckende Messungen und gesetzliche Vorgaben hat in den letzten Jahren viel bewirkt. Die Wichtigkeit der Innenraumluftqualität für Gesundheit und Leistungsfähigkeit muss im gesellschaftlichen, sowie politischen Diskurs einen zumindest ebenso hohen Stellenwert bekommen,“ erläutert Bernd Lamprecht, der ZULuft auch als wissenschaftlicher Beirat zur Verfügung steht.

Recht auf gesunde Raumluft

Mit der Initiative Raumluft startet der Verein ZULuft nun eine Petition. Die Forderung: Eine gesetzliche Grundlage für Raumluftqualität (maximal 1.000 ppm CO₂) in Bildungseinrichtungen auf Landesebene. Der Fokus liegt dabei auf Neubau und Sanierungen. „Die Schulluftkampagne adressiert mit ihrem Anliegen die Schaffung einer gesunden Lernumgebung. Die Aufrechterhaltung einer hohen Raumluftqualität in Klassenräumen ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung um das Wohlbefinden unserer Schüler:innen sowie die Vermittlung von intellektueller und methodischer Wissenskompetenz zu gewährleisten“ erklärt Michael Schöny, Research Engineer bei AIT Austrian Institute of Technology GmbH.

Untätigkeit ist Trauerspiel

Die Notwendigkeit für eine gesetzliche Grundlage sieht auch Hans-Peter Hutter, Oberarzt und stellvertretender Leiter für Umwelthygiene und Umweltmedizin der MedUni Wien: „Ich unterstütze das Vorhaben, weil es höchste Zeit ist, dass endlich etwas passiert. Der Gesundheitsbenefit eines ausreichenden Luftwechsels für Schüler:innen und Lehrende ist zigfach wissenschaftlich belegt. Es ist im Grunde ein Trauerspiel, dass nach wie vor medizinische Empfehlungen nicht umgesetzt worden sind.“

Zur Petition geht es hier