Der unterschätzte Solarwärme-Ertrag

Eine Analyse der IG Lebenszyklus Bau zeigt, dass Dachbegrünung kombiniert mit Solarwärme die meisten Treibhausgase einspart.

Blickt man auf die Dächer scheint das Match längst entschieden. Die Photovoltaik hat die Solarthermie in den letzten Jahren klar in den Schatten gestellt. Eine Arbeitsgruppe der IG Lebenszyklus Bau hat jetzt untersucht, wie die verschiedenen Varianten der Dachflächennutzung hinsichtlich ihres Potenzials zur CO2-Emissionsreduktion einzuordnen und zu bewerten sind.

„Wenn man ausschließlich CO2 betrachtet, zeigt sich, dass Solarwärmeanlagen den größten Einsparungseffekt haben, gefolgt von PV-Dächern“, erklärt Klaus Reisinger, Vorstandsmitglied der IG Lebenszyklus und Geschäftsführer von ClimatePartner Austria. Dies ist in den unterschiedlichen Technologien begründet, der Energieertrag von Solarwärme liegt pro Fläche beim Dreifachen von Photovoltaik. „Da wir in Gebäuden vor allem Wärme und erst in zweiter Linie Strom brauchen, ist es naheliegend auch bei der Bauwerksbegrünung auf die Kombination mit Solarwärmeanlagen zu achten“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar.

Um gleich viel Solarwärme wie Solarstrom am Dach zu ernten, empfiehlt sich eine Aufteilung von einem Viertel der Dachfläche für Solarwärme und drei Viertel der Fläche für PV. Dies sollte auch bei Dachwerksbegrünungen berücksichtigt werden.

Das Positionspapier der IG Lebenszyklus Bau ist hier online abrufbar.