Umsatzrückgang für Villeroy & Boch

Der Konzernumsatz liegt währungsbereinigt um 7,5 Prozent unter Vorjahr, dennoch konnte die EBIT-Marge auf 9,9 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent) gesteigert werden.

In ihrer ersten Bilanzpressekonferenz hatte Gabi Schupp, seit Jänner neue Vorstandsvorsitzende von Villeroy & Boch, nicht nur positives zu verkünden. Der schwächelnde Bau, hohe Inflation und die Konjunkturlage haben 2023 zu einem  herausfordernden Jahr für den Konzern gemacht, inklusive Kurzarbeit an einigen Standorten. Der Villeroy & Boch-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen währungsbereinigten, das heißt zu Währungskursen des Vorjahres ermittelten, Konzernumsatz (inkl. Lizenzerlöse), der vor allem konjunkturbedingt um 7,5 Prozent unter dem Vorjahr lag.

Negative Währungseffekte ergaben sich insbesondere aus dem Chinesischen Yuan und der Schwedischen Krone. Diese führten zu einem nominalen Konzernumsatz in Höhe von 901,9 Millionen Euro, der um 9,3 Prozent unter Vorjahresniveau lag. Die im Umsatz enthaltenen Erlöse des Lizenzgeschäfts lagen mit 4,8 Millionen Euro leicht über Vorjahr (4,4 Millionen Euro). In der Hauptregion EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) musste ein Umsatzrückgang von 11,3 Prozent bzw. 90,1 Millionen hingenommen werden. Betroffen war insbesondere Deutschland mit -13,0 Prozent bzw. -37,3 Millionen Euro. In den Regionen APAC (Asien-Pazifik) und Americas konnte der Konzern mit einer Umsatzveränderung von -1,2 Prozent nahezu das Vorjahresniveau erreichen. Dabei konnten die Umsätze in der Region Asien-Pazifik insbesondere aufgrund des guten Projektgeschäfts um 2,9 Prozent bzw. 4,3 Mio. € gesteigert werden. Die Umsatzrückgänge in der Region Americas wurden dadurch nahezu kompensiert.

Gesteigerte EBIT-Marge

Dem Villeroy & Boch-Konzern ist es gelungen, die EBIT-Marge von 9,7 Prozent auf 9,9 Prozent zu steigern. Dabei wurde absolut ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 89,0 Millionen Euro erzielt, das um 8,1 Prozent unter dem Vorjahr (96,8 Millionen Euro) lag. Die Ergebnisveränderung resultiert aus dem Umsatzrückgang. Die positive Entwicklung der EBIT-Marge führen Schupp und Finanzvorstand Markus Wancke auf den Erfolg der frühzeitig eingeleiteten preispolitischen Maßnahmen, Kosteneinsparungen sowie Währungsabsicherung zurück.

Schwächelnde Sanitärbranche

Der Unternehmensbereich Bad & Wellness erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz, der währungsbereinigt vor allem konjunkturbedingt um 10,0 Prozent unter dem Vorjahr lag. Der nominale Umsatz in Höhe von 579,4 Millionen Euro lag um 82,5 Millionen Euro unter Vorjahr. Dies zeigte sich hauptsächlich im Geschäftsfeld Sanitärkeramik, bedingt durch die baukonjunkturelle Abkühlung in Europa. Hier ging der Umsatz um 47,4 Millionen Euro bzw. 11,5 Prozent zurück. Für Bad & Wellness hofft Schupp auf Wachstum außerhalb des DACH-Raumes und das ergänzende Produktportfolio von Ideal Standard, dass stark im Armaturenbereich vertreten ist. Vergangenes Jahr hatte man den Kauf von Ideal Standard verkündet, aktuell wartet man auf das Closing. Es wird davon ausgegangen, dass der Kauf der operativen Gesellschaften der Ideal Standard-Gruppe im ersten Quartal 2024 vollzogen wird.

Ausblick für das Gesamtjahr 2024

Mit Blick auf das Jahr 2024 ist insgesamt von einer Fortsetzung der herausfordernden ökonomischen Entwicklung des vergangenen Jahres auszugehen. „Das Ergebnis wird sich nicht viel vom heurigen unterscheiden“, so Wancke und spricht die Hoffnung auf das Anspringen der Konjunktur aus. „Wir sind auf jeden Fall lieferfähig“.

Akquisitionsbedingt erwartet der Vorstand der Villeroy & Boch AG eine deutliche Steigerung sowohl des Umsatzes als auch des operativen Ergebnisses (EBIT) und der Investitionen.