Flughafen baut Süd-Terminal

Der Terminal 3 am Flughafen ist zu klein und zu eng geraten. Nun wird ein richtiger Terminal gebaut. Eine AG bestehend aus Porr, Ortner und Elin hat den Zuschlag für das 265 Millionen-Bauwerk erhalten.

Die Terminal-Infrastruktur des Flughafen Wien wird erweitert. Geplant sind neben Busgates, Aufenthalts- und Loungebereichen auch umfangreiche Shopping- und Gastronomieflächen. Die Arbeitsgemeinschaft aus Porr, Ortner und Elin hat den Auftrag für die Süderweiterung erhalten, das Auftragsvolumen für die Arge liegt bei 265 Millionen Euro. Im Jahr 2027 soll die Terminal-Süderweiterung eröffnet werden. Damit vergrößert sich die Fläche für Passagierabfertigung, Shops und Gastronomie des Airport um rund 20 Prozent. „Der Flughafen Wien wird durch die Süderweiterung wesentlich aufgewertet, für die Passagiere wird der Aufenthalt deutlich komfortabler. Bei diesem Ausbau demonstriert die Porr ihre Expertise in der Abwicklung hochkomplexer Bauprozesse“, sagt deren CEO Karl-Heinz Strauss.

70.000 m2 Terminalfläche

Auf 70.000 m2 entstehen großzügig gestaltete Aufenthaltsbereiche, neue Lounges sowie umfangreiche Gastronomieflächen, Einkaufsmöglichkeiten und 18 Busgates. Die weitgespannte Glasfassade präsentiert sich als „Fenster zur Welt“. Aufgrund des vergrößerten Flächenangebots erhöht sich aber nicht nur die Aufenthaltsqualität, die Passagierströme werden auch effizient gelenkt. Das anspruchsvolle Großprojekt bedarf einer detaillierten Feinabstimmung vor dem Baustart, einer Einbindung der Daten in ein 3D-BIM Modell und einer besonders schlanken Prozessabwicklung.

Erdwärme und gute Dämmung

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sollen wesentliche Bestandteile der Terminalprojekte sein, so der Flughafen-Vorstand im Herbst 2023: So wird die neue Süderweiterung auf aktivierten Bohrpfählen errichtet, wodurch Erdwärme genutzt wird. Modernste Gebäudetechnik-Lösungen, eine optimierte Wärme-Dämmung und moderne Fassadengestaltung kommen zum Einsatz. In der Vor-Corona-Planung war auch eine klima- und energietechnische Begleitung der Projekte durch die TU Wien vorgesehen.

BIM, LEAN und Augmented Reality

Die Porr hat mir ihrem Tochterunternehmen pde Integrale Planung GmbH auf Early Contractor Involvement gesetzt. „Dabei werden die Baufirmen bereits in der Planungsphase eingebunden und können Änderungen anregen, damit Projekte günstiger und effizienter durchgeführt werden können“, sagt Strauss. So wurde etwa die Statik der Dachkonstruktion gegenüber des Originalkonzepts so optimiert, dass sie einfacher und mit geringeren Materialkosten realisiert werden kann.

Zudem wird für das gesamte Flughafengebäude ein 3D-BIM-Modell entworfen, sämtliche Beteiligte haben damit Zugriff auf die Daten. Die Zusammenarbeit soll damit wesentlich transparenter und flüssiger werden. Die BIM-Anbindung ermöglicht außerdem den Einsatz GPS-gesteuerter Bagger, Vermessungsarbeiten können mit 3D-Modell ohne Geometer durchgeführt und Mängel via Augmented Reality aufgenommen werden. Auch verschiedene Varianten der Fassadenbemusterung können mittels Virtual Reality am BIM-Modell dargestellt werden.