Baumit meldet Umsatzrückgang

Der Baumit-Österreich-Umsatz fiel gegenüber 2022 um 12 Millionen Euro (- 3,6 Prozent) auf 320 Millionen Euro. Das Unternehmen ruft zum Sanieren auf.

Baumit musste nach Jahren des stetigen Wachstums im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang hinnehmen. „Das Jahr wird vom Ertrag her nicht in die Geschichte eingehen“, bringt es Baumit Geschäftsführer Georg Bursik bei der Pressekonferenz auf den Punkt. Obwohl sich das Industrie- und Exportgeschäft gut entwickelte, hatte man mit Mengen- und Umsatzrückgängen zu kämpfen. Auch die Gruppe meldet einen Umsatzrückgang: Waren es 2022 noch 1,76 Milliarden Euro, erzielte man 2023 in 25 Ländern einen Umsatz von 1,73 Milliarden Euro, wobei in Osteuropa das Geschäft besser gelaufen ist als im Westen.

Für 2024 sieht man ein herausforderndes Jahr auf sich zukommen, soviel Fördergeld wie jetzt gab es noch nie. Georg Bursik auf die „Zündung des Sanier-Turbos“: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Übrigens: Um seine Kund:innen bei Beratungen zu unterstützen hat Baumit einen 80 Seiten starken Folder als Überblick zu diversen Förderungen im Bund und auch in den Bundesländern zusammengestellt. In einer im November 2023 durchgeführten Studie hat Baumit gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut marketmind die Stimmung in Bezug auf Sanierungen erhoben. Grundsätzlich zeigte sich hier eine hohe Bereitschaft in das Eigenheim zu investieren, knapp ein Viertel (24 %) der Hausbesitzer:innen plant in den kommenden fünf Jahren in eine Photovoltaikanlage und knapp ein Fünftel (19 Prozent) in die Sanierung der Außenfassade.

Bei aller Euphorie für Sanierungen blickt Baumit auch mit Sorge auf das Rekordtief bei den Neubaubewilligungen. Georg Bursik bekräftigt daher die kürzlich im Rahmen der Initiative ‚Mehr Zuhaus‘ in Österreich‘ geäußerten zentralen Forderungen an die Politik: „Die Wohnbauförderung muss in Richtung 3 Millliarden aufgestockt, die Zweckwidmung wieder eingeführt werden. Die KIM-Verordnung muss aufgeweicht und vereinfacht werden.“

23 Millionen Euro investiert

Bei Investitionen in den Standort Österreich wurde 2023 von der Baumit GmbH ein umfangreiches Investitionsprogramm umgesetzt. Dieses lag mit rund 23 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Ein großer Teil dieser Investitionen floss in die Bereiche Produktionsanlagen und Infrastruktur. Im Kalkwerk in Wopfing wurde der Ofenfilter samt Abgasleitung ersetzt und die Kalksteinwaschanlage modernisiert. Um den Erdgasverbrauch bei der Klinkerproduktion weiter zu reduzieren, wurde im Zementwerk die Wärmeauskopplung aus dem Abgasstrom vorbereitet. Diese wird ab dem Frühjahr 2024 für eine weitere Energieeinsparung sorgen. Auch 2024 sollen die Investitionen bei rund 24 Millionen Euro liegen, so Bursik. „Das sind hauptsächlich Ersatzinvestitionen, also die Erneuerung von Maschinen und ähnliches“.

Am Standort Peggau wurde auf den Dächern von Lager- und Palettierhalle eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 510 kWp errichtet und vor kurzem in Betrieb genommen. In Zukunft können bis zu 20 Prozent des benötigten Stroms aus eigener Erzeugung eingespeist werden. Am Standort Wietersdorf wurde die Lagerhalle im Nassputzwerk thermisch saniert und die Lagerkapazität für die Vorproduktion erhöht. Der Heizwärmebedarf für eine frostfreie Lagerung von Produkten wird somit in Zukunft maßgeblich reduziert.