Anstoßen auf CO2-Reduktion

Heineken hat Siemens für mehrstufiges Dekarbonisierungsprogramm von Produktionsstandorten ausgewählt. Bis 2025 sollen in über 15 Brauereien und -Mälzereien weltweit die CO2-Emissionen um 50 Prozent reduziert werden.

Die internationalste Brauerei der Welt hat Siemens als Partner zur Umsetzung ihrer globalen Net Zero Production Roadmap gewählt. Ein Etappenziel: Bis 2030 will Heineken an allen Produktionsstandorten Netto-Null in Scope 1 und 2 zu erreichen.
Siemens wird dazu Lösungen und Services aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio umsetzen um den Energieverbrauch an mehr als 15 Bier- und Malzproduktionsstandorten von Heineken im asiatisch-pazifischen Raum, in Nord- und Südamerika und in Europa zu senken. In einer zweiten Phase sollen weitere Standorte hinzukommen. Die Partner haben bereits an einem ersten Projekt mit Beratungs-, Audit- und Betreuungsleistungen zusammengearbeitet. Dabei wurde ein digitaler Energiezwilling eingesetzt, um eine typische Brauerei zu simulieren und zu analysieren sowie um zu bestimmen, wo größere Energieeinsparungen möglich sind.

Simulation zeigt Potenziale

Die Simulation ergab, dass rund 70 Prozent des Energieverbrauchs mit der Erzeugung der für den Brauprozess notwendigen Wärme und Kälte zusammenhängt. Durch Optimierung und Überwachung der Kühl- und Heizsysteme im Rahmen eines durchgängigen Programms schätzt Siemens, dass an jedem Standort Energieeinsparungen von 15 bis 20 Prozent und eine durchschnittliche CO2- Reduzierung von 50 Prozent möglich sind. Dolf van den Brink, CEO und Vorstandsvorsitzender von Heineken, sagte: „Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Umsetzung unseres Ziels, Netto-Null in Scope 1 und 2 zu erreichen. Uns ist klar, dass viele kühne und ambitionierte Schritte erforderlich sind, um unseren Betrieb global zu dekarbonisieren. Mit Partnern wie Siemens können wir technisches Know-how und Branchenwissen einbringen, um schnell und in großem Umfang Innovationen zu entwickeln. Wir freuen uns darauf, diesen Weg mit Partnern fortzusetzen“.

Digitaler Zwilling hilft

Um die angestrebte Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen zu erreichen, wird Siemens ein umfassendes Programm mit Lösungen und Services bereitstellen, die skalierbar sind und an den weltweiten Produktionsstandorten repliziert werden können. Ausgehend von Betriebsdaten und dem digitalen Zwilling des jeweiligen Standorts wird Siemens ein System zur Elektrifizierung der Wärme- und Kälteerzeugung anhand von mit erneuerbarer Energie betriebenen Wärmepumpen entwerfen, konstruieren und umsetzen und damit die Abhängigkeit von fossil erzeugtem Dampf verringern. Das System wird durch Algorithmen der Siemens Cooling Plant Optimization überwacht, gesteuert und optimiert. „Wir sind stolz darauf, Partner für die ambitionierte Net Zero Roadmap zu sein, mit der bis 2040 Netto-Null erreicht werden soll“, sagte Matthias Rebellius, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO von Smart Infrastructure.

5-Jahre Monitoring

Die langfristige Partnerschaftsvereinbarung umfasst außerdem einen fünfjährigen Performance- und Monitoring-Vertrag, in dessen Rahmen die Brauereien von Heineken an die Systeme von Siemens angebunden werden, die die Produktionsstätten anhand von Datenservices remote überwachen und so sicherstellen, dass jederzeit die beste Lösung in Betrieb ist. Ganz bei Null beginnt der Braukonzrn nicht: Ende 2022 hatte Heineken die gesamten CO2-Emissionen in Scope 1 und 2 bereits um 18 % gegenüber 2018 reduziert. Dazu wurde der Verbrauch von Strom aus erneuerbaren Energien bis 2022 auf 58 % erhöht. Aktuell wird in Lösungen für Wärme aus erneuerbaren Energiequellen für die Brauereien investiert.