Große Kassa-Sanierung

Die Sparkasse OÖ investiert 24 Millionen Euro in die Revitalisierung ihrer Linzer Zentrale. Es soll eine Vorzeigesanierung werden.

Das Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Palais an der Linzer Promenade 11-13 ist leer. In ein paar Monaten werden dort Handwerker:innen der verschiedensten Gewerke aus- und eingehen. Die Zentrale der Sparkasse OÖ wird einem Relaunch unterzogen, der mit 24 Millionen Euro veranschlagt ist. Das Haus sollte künftig modernen Bedürfnissen gerecht werden, wie der Bankchef Martin Punzenberger betont. Die 225 Mitarbeiter:innen der Bank erhalten dafür mehr Platz, denn im Dachgeschoss kommen zu den bestehenden 6.800 m2 Nutzfläche rund tausend Quadratmeter dazu. „Das Gebäude wird luftiger“, so der Bankchef. Zusätzlich wird sich der Geldspeicher öffnen und Flächen im Erdgeschoss und 1. OG als Co-Working-Space zur Verfügung stellen. Herzstück des Hauses bleibt die Kassenhalle, wo es aber künftig keine klassische Bargeldmanipulation mehr geben wird. Automaten haben die Rolle des klassischen Schalterbediensteten übernommen.

EU-Taxonomie und DGNB-Gold geplant

Sanierungstechnisch hat man sich bei Sparkasse viel vorgenommen. „Es ist ein einzigartiges Projekt für nachhaltige Sanierung“, sagt Matthias Mayr, Standortleiter von Drees & Sommer in Linz. Das Unternehmen steuert den Umbau und soll mit der Beratungstochter Epea dafür sorgen, dass am Ende ein EU-taxonomiefähiger Bau mit einem DGNB-Zertifikat in Gold herauskommt, der einen positiven Fußabdruck hinterlässt. Weiters möchte man aufzeigen, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur ein Schlagwort bleibt.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde bereits ein digitaler Zwilling geschaffen, der genau Auskunft gibt, welche Materialien und welchen Mengen derzeit verbaut sind. Ziel sei es verwertbare Ressourcen wieder zum Einsatz zu bringen, so der in der Sparkasse für Immobilien verantwortliche Udo Dettelbacher. Das Stichwort dazu lautet Cradle to Cradle.

Technische Vollerneuerung

Rein technisch betrachtet wird der Bau komplett entkernt. Rund ein Drittel des Gesamtinvestments, also rund 8 Millionen Euro, wird auf die technischen Gewerke entfallen, so die Bank. Der bestehende Fernwärmeanschluss wird auch nach der Sanierung bleiben. Bei der Kühlung sei man noch in der „Systemfindungsphase“, wie Dettelbacher sagt. Es sei daher auch noch zu früh eine Aussage darüber zu treffen, wie viel CO2 im künftigen Betrieb gegenüber vorher eingespart wird.
Ganz generell ist der Umbau noch nicht fertig durchgeplant. Bislang wurden nur für das Erdgeschoss die Entwurfsplanung realisiert, die weiteren Stockwerke sollten demnächst folgen und die Einreichung realisiert werden, so der planende Architekt Anton Steiner. Wie erste Visualisierungen zeigen werden viele Oberflächen in Holz realisiert werden. Auch die Bepflanzung soll künftig eine wichtige Rolle spielen um Mitarbeiter:innen und Kund:innen ein angenehmes Ambiente zu bieten.

PV und Pflanzenregal

Als fix gilt eine Erweiterung der bestehenden 100 kw peak PV-Anlage, die durch weitere 30 kw peak künftig einen Teil des Stroms für die Kühlung liefern soll.
Und die Sparkasse wird sich Durchbrüche der Feuermauer zur Adresse Promenade 15 leisten und damit Tageslicht ins Gebäude zu bringen. An dieser Fassade soll dann ein sogenanntes „Pflanzenregal“ errichtet werden, dessen Begrünung im Sommer das Mikroklima um bis zu 2 Grad senken soll.