Automatisierte, BIM-basierte Ökobilanzierung

Der Beratungsdienstleister Afry hat mit BIMetrix eine neuartige Methode entwickelt, mit der sich automatisiert Ökobilanzierungen (Life Cycle Assessments, LCA) auf Basis von BIM-Modellen erstellen und dreidimensional visualisieren lassen.

BIMetrix nutzt IFC-Daten von BIM-Modellen und integriert Daten aus GIS (Geografische Informationssysteme) sowie Umweltproduktdeklarationen (EPDs) aus Ökodatenbanken, um automatisiert Ökobilanzierungen für Bauprojekte zu erstellen. So reduziert BIMetrix die Bearbeitungszeit verglichen mit herkömmlichen Methoden signifikant und ist damit schon in Frühphasen von Bauprojekten anwendbar, wenn das Potenzial zur Reduzierung von CO2-Emissionen noch am größten ist.

Breite Eignung

Das Tool eigne sich zudem für alle Bereiche des Bauwesens und Projektgrößen, weil die Methode Hunderte von BIM-Modellen automatisiert analysieren kann. Die Ergebnisse werden in einer dreidimensionalen Umgebung visualisiert. Damit können Verantwortliche Treibhauspotenzial-Hotspots und Optimierungspotenziale auf einen Blick identifizieren und detailliert untersuchen.

BIMetrix ist für die Verarbeitung von BIM-IFC-Modellen entwickelt und integriert sich in OpenBIM-Workflows. Dadurch sei die Methode beliebig skalierbar. Sie ist nicht an eine spezifische Software gebunden und konform zu den europäischen Normen EN 15978 und EN 15804 für Ökobilanzen.
„Bisher bleibt das Potenzial zur Reduzierung von CO2-Emissionen in der Baubranche oft ungenutzt. Mit BIMetrix wollen wir das entschieden ändern“, erklärt Felix Hermann, BIM- Engineer, Sustainability Head BU Transportation Germany bei AFRY. „Drei Aspekte waren uns bei der Entwicklung besonders wichtig: Erstens größtmögliche Automatisierung, um den Aufwand soweit möglich zu reduzieren, zweitens Skalierbarkeit, sodass sich die Methode auch für sehr große Projekte eignet, und drittens eine intuitive, verständliche Visualisierung der Ergebnisse. Nachdem wir BIMetrix in mehreren Großprojekten praxisnah getestet haben, können wir sagen, dass wir damit erfolgreich waren.“