Wienerberger: Schwächelnder Bau spürbar
Rückgang in allen Märkten, aber dennoch besser als erwartet: Der Ziegelkonzern meldet für das dritte Quartal einen konsolidierten Umsatz von 3.286 Millionen Euro (Q3 2022: 3.848 Millionen Euro) sowie ein operatives EBITDA in Höhe von 665 Millionen Euro (Q3 2022: 820 Millionen Euro).
Die Geschäfte haben sich laut Wienerberger besser als die Absatzmärkte entwickelt und so die Analysten-Schätzungen übertroffen. Dennoch, im Vergleich zum Rekordjahr 2022 meldet das Unternehmen Rückgänge in allen relevanten Märkten. “Mit klarem Fokus auf proaktives Kostenmanagement, Innovation und ökologische Lösungen für Neubau, Sanierung sowie Wasser- und Energiemanagement, konnte sich Wienerberger auch im dritten Quartal erfolgreich behaupten und ist für zukünftige Herausforderungen und Chancen noch besser gerüstet“, so Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG. „Orientiert an den Umwelt-Kernthemen Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität, liefern von wienerberger entwickelte Lösungen die notwendigen Werkzeuge für leistbares und nachhaltiges Bauen sowie Renovieren. Vor diesem Hintergrund blicken wir positiv in die Zukunft und bestätigen das EBITDA-Ziel für 2023”.
Weniger Neubau
Region Westeuropa: Der Außenumsatz belief sich in den ersten drei Quartalen auf 1.706 Mio. € (2022: 1.923 Mio. €), das operative EBITDA auf 319 Mio. € (2022: 328 Mio. €). Im Bereich Neubau setzte sich im dritten Quartal die rückläufige Nachfrage mangels Leistbarkeit aufgrund des hohen Zins- und Inflationsniveaus aus den Vorquartalen fort. Auch im Bereich Renovierung verzeichnete Wienerberger eine leicht rückläufige Entwicklung. Die sich im zweiten Quartal bereits abflachende Kurve im Bereich Infrastruktur setzte sich auch im dritten Quartal fort.
Region Osteuropa: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres erreichte der Außenumsatz 934 Mio. € (2022: 1.187 Mio. €), das operative EBITDA lag in den ersten drei Quartalen 2023 bei 178 Mio. € (2022: 311 Mio. €). Das dritte Quartal 2023 zeigte dabei in den verschiedenen Ländern ein differenziertes Bild: Wenngleich die anhaltend hohen Zinsen und die hohe Inflation die Nachfrage in der Region dämpften, zeichnete sich eine Abschwächung des Abwärtstrends ab. Die Länder im Südosten Europas konnten sowohl im Baubereich als auch im Rohrgeschäft Umsatz sowie Ergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode steigern.
Nordamerika: In den ersten drei Quartalen des Berichtszeitraums verzeichnete Wienerberger einen Außenumsatz von 646 Mio. € (2022: 737 Mio. €) und ein operatives EBITDA von 168 Mio. € (2022: 181 Mio. €). Da die Zinsen auch im dritten Quartal nochmals angehoben wurden, kühlte die Nachfrage vor allem im Ziegelgeschäft weiter ab. Im Rohrgeschäft verzeichnete wienerberger eine Zunahme von Infrastrukturprojekten in den gesamten USA.
Ausblick 2023
Für das letzte Quartal 2023 erwartet der Ziegelkonzern, dass das Marktumfeld wie bereits in den ersten drei Quartalen herausfordernd bleibt. Für den nordamerikanischen Markt wird eine weiterhin stabile Nachfrage auf niedrigerem Niveau erwartet, während in Westeuropa mit weiteren Rückgängen und in Osteuropa mit einer zunehmenden Stabilisierung gerechnet wird. Das Unternehmen erwartet weiterhin ein operatives EBITDA in Höhe von 800-820 Millionen Euro zu erwirtschaften.
Bei der Übernahme von Teilen der Terreal Gruppe hat Wienerberger laut Aussendung alle behördlichen Genehmigungen ohne wesentliche Nachbesserungen erhalten und wartet nun auf die Freigabe der Sekundärtransaktion durch die Kartellbehörden. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende 2023 oder Anfang 2024 erwartet. Ergebnisbeiträge der Terreal Gruppe sind nicht enthalten.