Deutsche verzichten auf Standard EH 40
Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rückt von geplanten Klimaschutzvorgaben zur stärkeren Dämmung neuer Häuser ab.
Habeck argumentiert, dass mit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes sichergestellt sei, dass Neubauten ab 2024 klimafreundlich heizen. Deshalb hält er es nicht mehr für nötig, jetzt auf die Schnelle den neuen Standard EH 40 einzuführen. „Auf diesem Kanzlergipfel ist ganz deutlich geworden, dass die Regierung den Druck der Unternehmer:innen verstanden hat, die Arbeitskräfte während der Krise zu halten. Die geplanten Maßnahmen für zusätzliche Investitionen gehen in die richtige Richtung, reichen aber noch nicht aus. Entscheidend ist jetzt, dass die Umsetzung zügig erfolgt. Der Druck auf die Beschäftigung ist enorm. Bund und Länder, deren Kooperation insbesondere bei der Grunderwerbssteuer und im sozialen Wohnungsbau gefragt ist, müssen jetzt den Turbo für den Wohnungsbau auch zünden“, kommentiert Wolfgang Schubert-Raab, Vizepräsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe. Schubert-Raab fordert ein weiteres Treffen im Dezember, und dass bis dahin auch die Unklarheiten im Maßnahmenpapier beseitigt sind. Wie sieht zum Beispiel die Detailplanung zum Programm Klimafreundlicher Neubau aus?
„Mit Blick auf die Einzelmaßnahmen des Regierungspapiers ist für uns besonders wichtig, dass die Bundesregierung auf die Festlegung des EH-40 Standards als gesetzlichen Mindeststandard in dieser Legislaturperiode verzichtet. Wir hatten dies als erster Verband gefordert, um der eingebrochenen Wohnungsbaunachfrage einen Schub zu geben. Entscheidend ist dabei, dass der EH 55-Standard auch gefördert wird, damit die Nachfrage in Gang kommt. Jedes gebaute EH 55-Haus ist angesichts des Wohnraummangels besser als kein EH 40-Haus“, so Schubert-Raab. Positiv beurteilt der Zentralverband, dass der Erwerb von Wohneigentum für Familien stärker gefördert wird und die Einkommensgrenzen auf 90.000 Euro im Jahr heraufgesetzt werden soll.