Alupreis killt Fassadenbauer
Das Fassadenunternehmen mglass gmbH ist kontinuierlich gewachsen und nun trotzdem insolvent. Der explodierte Alupreis brachte erhebliche Verluste in die Bücher.
Begonnen hat es 2007. Damals gründete der Unternehmer Thomas Mayr eine Firma zur Errichtung von Glasfassaden und Glasdächern im Objektbau. Der Umsatz bewegte sich zu Beginn im niedrigen einstelligen Bereich. In den Jahren danach ging es stets kontiniuerlich bergauf, 2018 wurde die mGlass Holding gegründet und 2022 mit zwei Firmen (Steyregg und Trieben) und etwa 130 Mitarbeitern ein Umsatz von rund 50 Millionen Euro erzielt werden.
Festpreis und Abwicklungsprobleme
Nun wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV rund 32 Millionen Euro. Betreffend der Insolvenzursachen wird insbesondere angeführt, dass sich im Zeitraum von März 2021 bis März 2022 der Alupreis um 100 % erhöhte und blieb dies bis in Jahr 2023. „Eine Weitergabe der Kosten war nur eingeschränkt möglich. Bedingt durch Festpreis und Abwicklungsprobleme wurde ein negativer Deckungsbeitrag erzielt. Aufgrund der Unterdeckung kam es zu einem negativen Ergebnis im Jahr 2022. Die Finanzlücke des vorigen Jahres, der hohe Vorfinanzierungsgrad im Projektgeschäft sowie fehlende Anzahlungen im Zusammenhang mit neuen Anträgen führte zu einem erhöhten Finanzbedarf der schlussendlich nicht mehr aufgebracht werden konnte“, so der AKV.
Von der Insolvenz sind rund 400 Gläubiger betroffen. Die Antragstellerin strebt eine Unternehmensfortführung an, auch ist laut Eröffnungsantrag kein Abbau von Dienstnehmern angedacht. Durch Aufnahme eines neuen Mitgesellschafters soll die Fortführung sichergestellt werden beziehungsweise eine entsprechende Aufstellung nach Abschluss des Sanierungsverfahrens gewährleistet werden. Die ebenfalls in Insolvenz befindliche Schwestergesellschaft in Trieben soll geschlossen werden. Gegenwärtig bietet die Schuldnerin ihren Gläubigerin eine Quote von 20 % binnen zwei Jahren an.