Modernisierung für Hauptbibliothek

Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) wird die denkmalgeschützte Hauptbibliothek der Universität Wien am Ring sanieren, modernisieren und energetisch auf den neuesten Stand bringen.

Ab 2027 sollen die Studierenden eine gut strukturierte Bibliothek und angenehmem Raumklima vorfinden. Die neue Hauptbibliothek wird mehr als doppelt so vielen Benützer:innen Platz bieten.

Das Verhandlungsverfahren zur Generalplanersuche wurde zugunsten des Architekturbüros DI Gunther Palme ZT GmbH aus Wien entschieden. Der Entwurf sieht einen eigenen Eingang in der Reichsratsstraße vor und schafft damit eine eigene Adresse für die Bibliothek, die Raumstrukturen werden neugedacht und finstere Lager in freundliche Räume für Studierende umgebaut. Außerdem soll ein visueller und funktionaler Bezug zwischen der Bibliothek und dem begrünten Arkadenhof hergestellt werden. Die Energieeffizienz des Bibliothekstrakts soll außerdem optimiert werden. Das erfordert gerade im Denkmalschutz spezielle Expertise, ist aber möglich, heißt es von der BIG.

Der neue Haupteingang gliedert sich in die denkmalgeschützte, historistische Fassade des Hauptgebäudes ein und führt in eine mehrstöckige Halle, die zuvor als Büchermagazin genutzt worden war. Hier befindet sich die erste Anlaufstelle für die Bibliotheksbenutzer:innen mit Entlehnstelle und Erstinformation. Die Halle wird auch über einen Zugang vom Arkadenhof aus erreichbar sein, der original vorhanden war und wiederhergestellt wird. Anfang 2025 kann mit der Sanierung begonnen werden, die voraussichtlich zwei Jahre dauern wird. In der Zeit wird der Bibliotheksbetrieb provisorisch weitergeführt. Der historische Große Lesesaal bleibt in seinem Erscheinungsbild erhalten, Haus- und Elektrotechnik werden aber erneuert.

Neue Raumstrukturen und Gebäudetechnik

Historische Deckenmalereien werden untersucht, um deren Originalzustand wiederherzustellen. Die Entlehnung wird zentral verortet und zur gut erreichbaren Drehscheibe für die Benützer:innen – bis zu 1.000 Bücher werden täglich angeliefert, bereitgestellt und entlehnt. Alle Bereiche werden barrierefrei erreichbar sein; in mehreren Geschossen wird es Verbindungen zwischen linker und rechter Gebäudehälfte geben, um kürzere Wege zu schaffen. Neben verschiedenen Studier- und Lernzonen wird es auch Seminarräume geben.

Im Zuge der Sanierung wird die alte Heizungsinstallation komplett erneuert. Wo es baulich möglich ist, sind Niedertemperaturheizflächen wie Fußbodenheizungen oder Deckenkühlungen geplant. Die bestehenden mechanischen Lüftungsanlagen werden dort erneuert, wo es der Energieeffizienz dient, und gegen moderne Lüftungen mit Wärmerückgewinnungsanlagen getauscht. Die neuen Raumstrukturen sollen eine gezielte Temperierung und Lüftung der Räume erlauben. Zur Beleuchtung kommen energiesparende LED-Lampen zum Einsatz, die individuell gesteuert werden. Geheizt wird mit Fernwärme, im Zuge der Sanierung wird auch der Bibliothekstrakt an die im Haus vorhandene Fernkältezentrale angeschlossen.