Strom: Ausbaubedarf für Energiewende

Gemäß Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) erstellt das Klimaschutzministerium erstmalig einen integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplan (NIP).

Der integrierte österreichische Netzinfrastrukturplan ist ein übergeordnetes strategisches Planungsinstrument und ermöglicht eine umfassende Gesamtbetrachtung der Infrastrukturnotwendigkeiten des zukünftigen Energiesystems. Aus dem Plan kann abgeleitet werden, welche Energieinfrastruktur für die Transformation des Energiesektors notwendig ist. Das BMK legt damit eine Planungsgrundlage für den Aus- und Umbau der Energieübertragungsinfrastruktur für 2030 und zur Erreichung der Klimaneutralität 2040 vor. Die integrierte Betrachtung der höherrangigen Energieübertragung für Strom und Gas inkl. Wasserstoff soll ermöglichen, den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung bestmöglich mit der Netzentwicklung, Speichern und Flexibilitätsoptionen zu koordinieren, so das BMK. Bis 1. September läuft die Konsultationsphase.

„Ein gesamthafter Plan sei ein unerlässlicher Schritt in Richtung Energiezukunft“, heißt es von Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie. Dem Plan müssten aber jetzt sehr rasch konkrete Umsetzungsschritte und detaillierte Projekte für starke und leistungsfähige Netze folgen. Die Investitionskosten in Netze, Speicher und Erzeugung werden in Summe mindestens 60 Milliarden Euro ausmachen schätzt Oesterreichs Energie.

Wiederholte Forderungen

„Wir wiederholen uns, aber mit dem vorliegenden Entwurf des Önips muss mit dem Klein-Klein der Bundesländer ein für alle Mal Schluss sein. Spätestens jetzt muss bei den Landesregierungen klar angekommen sein, dass alles unternommen werden muss, um in die Gänge zu kommen – neben einer Forcierung des Dachausbaus müssen auch Flächen für den Ausbau der PV vorausschauend ausgewiesen werden“, richtet sich Herbert Paierl, Vorstandsitzender des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PV Austria), an die Länder. Vor allem wird mit dem PV-Ausbau 2030 nicht Schluss sein – ganz im Gegenteil, denn bis 2040 ist die PV-Leistung weiter zu verdoppeln, und zwar auf 41.000 MWp.

Im präsentierten Entwurf geht auch hervor, wo die Ausbaupotenziale der Erneuerbaren bundesweit liegen. „So wird wieder einmal deutlich, dass wir neben der geforderten Anlagenleistung, die Stromnetze dort brauchen, wo Potentiale für erneuerbare Erzeugung existieren. Dafür ist ein umfassender Netzausbauplan notwendig, der die Bereiche mit Potential für Erneuerbare mit einbezieht. Die Netzbetreiber stehen ebenso wie die Bundesländer in Handlungspflicht“, zeigt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria, die Dringlichkeit eines umfassenden Netzausbaus auf.