Elbquerung: Großauftrag für Porr
Der europäische Netzbetreiber TenneT TSO beauftragte den Porr Tunnelbau für das Bauprojekt der SuedLink Elbquerung zwischen Schleswig Holstein und Niedersachsen. Der Auftragswert beläuft sich auf mehr als 250 Millionen Euro.
Deutschland hat sich ein Ziel gesetzt: 2050 sollen mindestens 80 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien stammen. Eine Herausforderung für das Stromnetz. Um auch zukünftig eine stabile und sichere Stromversorgung zu gewährleisten, müssen die Stromnetze an die veränderte Erzeugungsstruktur angepasst werden. Damit vor allem Energie aus Windkraft von Norden nach Süden geleitet werden kann, entsteht mit SuedLink eine sogenannte HGÜ-Verbindung. Zwei Erdkabel sollen per „Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung“ vier Gigawatt durch die Lande transportieren.
„Der SuedLink ist wesentlich, um die Stromversorgung in Deutschland sicherzustellen und wir sind stolz, an diesem Vorhaben mitzuarbeiten. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Tunnelbau wird die Porr ihren Teil zur termingerechten Fertigstellung der Elbquerung leisten“, so Porr CEO Karl-Heinz Strauss.
20 Meter unter der Elbe
Planmäßiger Baubeginn der Elbquerung ist im Herbst 2023 – nach Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses. Gestartet wird an einem Schachtstandort in Schleswig-Holstein bei Wewelsfleth, so die Porr. Von hier wird der 5,2 km lange Tunnel etwa 20 Meter unter der Elbe bis zum Zielschacht in Niedersachsen bei Wischhafen führen. Da der Start- und Zielschacht im Grundwasser liegen, müssen die Baugruben für die Schächte vor dem Aushub mit bis zu 50 m tiefen Schlitzwänden wasserdicht, stabil und hochwassersicher gemacht werden – ein anspruchsvolles Vorhaben.
Im Anschluss werden die 25 Meter tiefen Baugruben unter Wasser ausgehoben, trockengelegt und mit Stahlträgern gesichert. Danach beginnt die Montage der Tunnelbohrmaschine, die speziell für die Unterquerung hergestellt wird. Sie ist auf die wechselhaften Bodenbeschaffenheiten unter der Elbe ausgelegt. Der Tunnel wird in Tübbingbauweise erstellt. Während des Tunnelvortriebs werden die Zugangsbauwerke in Schleswig-Holstein und Niedersachsen für den späteren Betrieb ausgebaut.