Neues bidirektionales Ladegerät

Der spanische Hersteller Wallbox Chargers stellte auf der Münchner Messe Power2Drive das neue bidirektionale Ladegerät Quasar 2 vor. Ein Auto passt schon dazu.

Bidirektionales Laden gilt als eine mögliche Schlüsseltechnologie der Energiewende: Indem E-Autos Strom zurückspeisen, können sie als Stromspeicher für volatilen Grünstrom oder zur Abfederung von Stromnetzengpässen genutzt werden. Die deutsche Ampel-Regierung bekannte sich im Koalitionsvertrag zur Ermöglichung dieser Technologie.
Der spanische Hersteller Wallbox Chargers bringt nun ein auf CCS-Standard basierendes Ladegerät, das für Europa entwickelt wurde. Erste Projekte sollen ab Herbst/Winter realisiert sein. Als CCS-fähige bidirektionale Wallbox ist Quasar 2 eine Rarität und Vorreiter. Das erste kompatible E-Auto ist der Cupra Born 77kWh.
„Die Zukunft der Ladetechnologie ist bidirektional. Wer auf erneuerbare, volatile Energiequellen wie Wind und Sonne setzt, benötigt Speicherkapazitäten. Diese Funktion können EVs erfüllen und zeitgleich zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen“, so Guillem Iváñez, Leiter des Bereichs Bidirektionales Laden bei Wallbox Chargers. „Mit unseren bidirektionalen Ladegeräten, die EVs nutzbringend in die Energieversorgung einbinden, bereiten wir den Weg für eine dezentrale, zukunftstaugliche Energieversorgung“.

Auto zu Haus oder Auto am Netz

Bidirektionales Laden gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen mit jeweils spezifischen Vorteilen. So können EVs im Rahmen von Vehicle-to-Building (V2B) Haushalte über drei Tage lang mit Strom versorgen. Das macht sie unabhängiger vom Stromnetz und ermöglicht im Bedarfsfall eine Notstromversorgung.
Im Rahmen von Vehicle-to-Grid (V2G) gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. So können Nutzer Strom dann aus dem Netz beziehen, wenn dort die tagesaktuellen preise günstig sind. Steigen die tagesaktuellen Netzpreise kann der im EV gespeicherte günstige Strom genutzt werden. Diese Möglichkeit wird vor allem an Bedeutung gewinnen, wenn 2025 alle Stromversorger dynamische Stromtarife einführen müssen.