Rohrflaute und Flächenheizungsplus
Der Umsatz mit Rohrsystemen für Sanitär und Heizung entwickelte sich 2022 seitwärts, klar im Plus sind dagegen die Flächenheizungen, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Branchenradars.
Vergangenes Jahr gestaltete sich das Geschäft mit Rohrsystemen für Sanitär- und Heizungsinstallationen (ohne Flächenheizungen) laut des Marktforschungsinstituts schwierig. Die Baukonjunktur flaute ab, die Teuerung dämpfte die Bereitschaft für Investitionen im Gebäudebestand. Infolge sank die Nachfrage insgesamt um beinahe sechs Prozent gegenüber Vorjahr – im Neubau um vier Prozent, in der Sanierung sogar um neun Prozent. Überdurchschnittlich stark davon betroffen war der Nicht-Wohnbau. Im Vergleich zu 2021 reduzierte sich der Bedarf um mehr als elf Prozent.
Stagnierender Umsatz
Erlösseitig wurde die Absatzdelle jedoch durch höhere Verkaufspreise aufgefüllt. Laut Branchenradar Rohrsysteme für Heizung & Sanitär in Österreich stagnierte dadurch der Herstellerumsatz mit 231,5 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei stand ein moderates Umsatzplus bei Abwasserrohren einem ebenso leichten Rückgang bei Trinkwasserrohren gegenüber. Rohre für Heizungs- und Gasinstallation entwickelte sich erlösseitig seitwärts.
Fußbodenheizungen deutlich im Plus
Gut abgeschnitten haben dagegen Flächenheizungen. Insbesondere im Geschoßwohnbau stiegen die Installationsquoten erkennbar, so die Marktstudie. Die Herstellererlöse stiegen um 4,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 89,9 Millionen Euro. Das sei einerseits auf höhere Verkaufspreise zurückzuführen, andererseits stieg auch die Installationsquote im Wohnungsneubau.
Mittlerweile wird in 96 Prozent aller neuerrichteten Ein- und Zweifamilienhäuser und in 35 Prozent aller Wohnungen in Mehrfamilienhäusern eine Fußbodenheizung als Hauptwärmesystem installiert, so die Analyse. Noch vor zehn Jahren lagen die Anteile bei 78 bzw. 16 Prozent.
Trockensysteme legen zu
Steigender Beliebtheit erfreuen sich auch Trockensysteme. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Umsatzerlöse um rund 19 Prozent, obgleich letztes Jahr weniger Bauvorhaben im Gebäudebestand realisiert wurden als im Jahr davor. Nichtsdestotrotz dominieren bei Fußbodenheizungen weiterhin Nasssysteme den Markt, mit einem Umsatzanteil von rund 88 Prozent. Trockensysteme erzielen einen Marktanteil von acht, elektrische Flächenheizungen von knapp fünf Prozent. Wandflächenheizungen bleiben mit Erlösen von gerade einmal 2,8 Millionen Euro eine Nische.