TU Wien will Schulen begrünen

Im Rahmen des Forschungsprojektes MehrGrüneSchulen wurde ein Finanzierungsmodell für leicht umsetzbare und kostengünstige Schulbegrünungen entwickelt.

Die Begrünung von Schulen garantiere eine gesündere Raumluft und schaffe eine qualitätsvolle Lernumgebung für Kinder und Jugendliche. Das wurde durch die TU Wien im Zuge der Schulbegrünungsprojekte GrünezukunftSchulen (2021-2023) und GrünPlusSchule (2015-2018) wissenschaftlich belegt. Allerdings scheitert die Realisierung begrünter Schulen oft an den finanziellen Möglichkeiten. Mit dem soeben abgeschlossenen Forschungsprojekt MehrGrüneSchulen entwickelte das interdisziplinäre Team rund um Projektleiterin Azra Korjenic von der TU Wien technisch einfache und kostengünstig umzusetzende Begrünungssysteme samt Finanzierungsmodell.

Gartenbau trifft Technik 

Die Schüler:innen und Lehrer:innen des Camillo Sitte Bautechnikums (Csbt) entwarfen gemeinsam mit der Hblfa Gartenbau Schönbrunn innovative Module mit Bepflanzungssystemen für Innen- und Außenräume. Unter den Kriterien einer kostengünstigen Umsetzung und eines geringen technischen Aufwandes entwickelten sie Low-Cost-Bauteile – vorwiegend aus Holz –, die in Do-it-Yourself-Bauweise realisiert werden können. Die Bauanleitungen stehen kostenfrei zum Download bereit. Zudem realisierte das Team eine begrünte Forschungsfassade am Csbt, die Interessierten, z. B. von anderen Schulen, als Anschauungsobjekt dient.

Die Zusammenarbeit der angehenden Techniker:innen, Gartenbauschüler:innen und Forscher:innen der TU Wien hebt die Projektleiterin des Forschungsprojektes Azra Korjenic besonders hervor: „Gerade in Zeiten großer Herausforderungen ist die interdisziplinäre Ausbildung genau die richtige“, so Korjenic. Parallel dazu beteiligten sich Schulen aus den restlichen acht Bundesländern an dem Projekt im Rahmen von Begrünungsworkshops.

Einfache Kalkulation

Auf der Website erhalten Interessierte nun erstmals eine Anleitung für die individuelle Begrünung von Schulen in Österreich, inklusive Finanzierungsszenarien. Wichtig war den Forscher:innen, die geplante Begrünung in einem Lebenszyklus zu betrachten und die jeweiligen Phasen – von der Initiierung über die Errichtung, den Betrieb bis hin zum Um-/Rückbau – mitzudenken. So können Interessierte genau ablesen, welche Finanzierungen in welcher Phase notwendig werden.

Die Modelle zeigen auf, „dass die Begrünung als lebendiger Baustoff nur in einer lebenszyklischen Betrachtung Sinn macht und von einer Vielzahl von engagierten Stakeholdern abhängig ist,“ erklärt Marijana Sreckovic von der TU Wien, die maßgeblich an der Entwicklung mitwirkte.