Strabag bleibt Kronzeuge im Baukartell
Die Bundeswettbewerbsbehörde ist beim Kartellgericht abgeblitzt. Der Strabag bleibt im Baukartell-Verfahren der Kronzeugenstatus erhalten.
Ober sticht Unter. Der Baukonzern Strabag darf nach einer Entscheidung des Kartellgerichts seinen Kronzeugenstatus im Baukartell behalten. Das Gericht entschied gegen die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), die dem Baukonzern den Kronzeugenstatus aberkennen wollte, weil die Strabag nach Ansicht der BWB nicht so umfassend kooperierte, wie sich das die Wettbewerbshüter erwartet hatten, berichtet die Tageszeitung „Der Standard“. Die BWB möchte das nunmehr ergangene Urteil prüfen und eventuell Rekurs beim Obersten Gerichtshof einlegen.
Für die Strabag geht es um viel Geld und Ehr. Der Baukonzern hatte im Oktober 2021 eine reduzierte Geldstrafe von 45,37 Millionen Euro ausgefasst. Ohne Kronzeugenstatus wäre die Strafe deutlich höher ausgefallen. Die Porr AG wurde zu einer Strafe von mehr als 62 Millionen Euro verurteilt.