Reduziert integriert
Geberit ist Gast bei Vitra und zeigt dort die neue Serie One. Am Anfang steht das WC, weitere Badelemente werden folgen. Die Technik ist da, aber ziemlich unsichtbar.
Viktor Papanek: The Politics of Design – so nennt sich die Ausstellung, die noch bis zum 10. März im Vitra Design Museum in Weil am Rhein zu sehen ist. Der Austroamerikaner Papanek ist 1939 vor den Nazis nach New York geflüchtet und entwickelte sich dort zu einem der wichtigsten Designdenker des 20. Jahrhunderts. Papanek betrachtete das Design als Instrument für den politischen Wandel, geißelte die Wegwerfgesellschaft und war somit auch Vorreiter der Nachhaltigkeit. Und das Jahrzehnte, bevor dieser Begriff Einzug in die Marketingabteilungen gehalten hat.
Geberit ist Sponsor der Ausstellung und präsentierte daher kürzlich im Vitra Architektur Campus seine neuen Ideen für Toilette und Bad. Und das im Haus der ehemaligen Werksfeuerwehr, dem ersten Gesamtbauwerk von Zaha Hadid. Ein Bau übrigens ohne Farben und rechte Winkel, selbst die Gäste-Toiletten sind richtig schräg. Einen ganz anderen Leitgedanken hatte Geberit, als vor rund drei Jahren die Entwicklung des One WC eingeläutet wurde. Mit der Integration von Keramag hat der Schweizer Konzern seinen eigenen Horizont erweitert und verfolgt seither die Strategie, Sanitärobjekte sowohl vor der Wand als auch dahinter zu optimieren und weiterzuentwickeln.
„Wir wollen das beste WC der Welt und das Erlebnis im Bad verbessern“, lautete die Ansage, wie der Designer Christoph Behling erzählt. Er versucht, die Symbiose von Design und Technik zu leben, und hat die neue Produktserie maßgeblich geprägt. Zugleich sind die aus Umfragen bekannten Kundenerwartungen in die Genese der neuen Serie eingeflossen. Herausgekommen ist eine Serie, die mit schlanken Formen Räume erweitert, die sichtbare Technik reduziert und die Elemente des Badezimmers integriert.
Ein Guss – ein Klo
Gestartet wird die Erneuerung mit dem One WC, das kurz nach der ISH in Frankfurt erhältlich ist. Das WC wirkt wie aus einem Guss gemacht – elegant, perfekt proportioniert und gänzlich ohne sichtbare Befestigungsschrauben. Dazu kommt ein WC-Sitz in Slim-Optik, der dem WC zusammen mit der geschlossenen Keramik ein elegantes Aussehen verleiht.
Sitz und Deckel sind aus hochwertigem Duroplast und schließen passgenau mit der Keramik ab. Ein Dämpfungsmechanismus führt dazu, dass sich Deckel und Sitz leise absenken, und verhindert damit ein lautes Zuschlagen. Und für die erleichterte Reinigung ist der Deckel einfach durch simples Hochziehen zu entfernen. Was beim näheren Klo-Blick sofort auffällt, ist die asymmetrische Innengeometrie. Die Sanitärtechniker von Geberit haben die TurboFlush-Spültechnik weiterentwickelt, die bereits beim Dusch-WC AquaClean Mera überzeugen konnte: Mit jedem Spülvorgang fließt das Wasser seitlich in die WC-Keramik hinein und vollzieht darin eine spiralförmige Bewegung. Der Wasserstrom wird so gelenkt, dass er für eine leise und sehr gründliche Ausspülung sorgt. Für den Nutzer bedeutet das mehr Ruhe und erhöhten Komfort im Alltag. Auch beim Putzen, denn die nahezu porenlose Oberfläche der WC-Keramik gibt Schmutz und Bakterien kaum Halt, wie Behring betont.
Montage- und Kombinations-Flexibilität
Das neue WC von Geberit setzt auch bei der Anpassungsfähigkeit neue Maßstäbe: Es kann bei Erstinstallation oder bei Bedarf Jahre später vom Fachmann in unterschiedlichen Höhen mit einem Spielraum von -1 bis +3 Zentimetern installiert werden, ohne dass dazu die Wand geöffnet werden muss. Das ermöglicht einerseits den Ausgleich von Bautoleranzen und bietet Nutzern andererseits eine Möglichkeit, bei Bedarf im Alter das WC erhöht anzubringen. Das neue WC ist mit den Geberit Duofix oder Geberit GIS Installationselementen kompatibel, kann aber auch mit der Installationstechnik anderer Anbieter kombiniert werden.
Um möglichst viele Kunden für seine Produkte zu gewinnen, hat Geberit auch auf Anleihen aus der Autoindustrie zurückgegriffen. So wie die Ledersitze beim Golf lässt sich auch beim One WC der Komfort durch Zusatzausstattung erhöhen. Zum Beispiel mit dem DuoFresh Modul mit Orientierungslicht, das eine effektive Geruchsabsaugung direkt in der WC-Keramik ermöglicht. Da für dieses Komfortelement ein Stromanschluss benötigt wird, sollte dieser bei Bedarf bereits bei der Erstinstallation des WCs angelegt werden.