Deutschland: Häuser sanieren in Serie

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) will mit digitalisierten Prozessen - und Vorfertigung abseits der Baustelle - Gebäude schneller und einfacher sanieren.

Viele deutsche Mehrfamilienhäuser der 50er bis 70er Jahre stecken im Sanierungsstau: Sie sind schlecht oder gar nicht gedämmt, werden mit fossiler Energie beheizt und verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie, als eigentlich technisch nötig wäre. Einen Ausweg bieten laut dena serielle Sanierungslösungen nach dem Energiesprong-Prinzip. Sie setzen auf digitalisierte Prozesse und Vorfertigung abseits der Baustelle und können so deutlich schneller und perspektivisch auch günstiger als konventionelle Sanierungen umgesetzt werden.

Die dena treibt die Entwicklung der seriellen Sanierung nach dem Energiesprong-Prinzip auf dem deutschen Markt aktiv voran. Sie vernetzt Immobilienwirtschaft, Bauunternehmen und Hersteller, initiiert Pilotprojekte und sorgt an der Schnittstelle zur Politik für optimale Rahmenbedingungen.

Stand der Marktentwicklung

Den Startschuss für die Entwicklung des seriellen Sanierungsmarkts in Deutschland gab der 2019 von der dena initiierte und zwischen innovativen Wohnungs- und Bauunternehmen geschlossene Volume Deal. Bisher wurden vier Pilotprojekte fertiggestellt, neun sind im Bau, rund 50 weitere befinden sich in Planung und Vorbereitung. Parallel dazu sind mehrere neue Anbieter in den seriellen Sanierungsmarkt eingestiegen, darunter traditionelle Bauunternehmen, große, internationale Player, Start-ups sowie zahlreiche Anbieter für serielle Sanierungskomponenten.

Neben der Pilotphase zeichnet sich jetzt der nächste Meilenstein in der Marktentwicklung ab: Der Sprung zu ersten Serien und Portfolioansätzen, wie zum Beispiel bei der Gewobau Erlangen, die 6.000 Wohneinheiten vorwiegend seriell sanieren lassen will.