dm reduziert Gasnutzung
Innerhalb weniger Monate dreht der Drogeriemarkt dm im Verteilzentrum Enns sowie in der Salzburger Zentrale den Gashahn ab und steigt auf Geothermie und Solarenergie um.
Was als ökologische Maßnahme gestartet wurde, erhält nun durch die Energiekrise einen Turbo: Innerhalb weniger Monate dreht dm drogerie markt im Verteilzentrum Enns sowie in der Salzburger Zentrale den Gashahn ab und steigt auf Geothermie und Solarenergie um. Auch in den Filialen läuft ein Programm zur Umrüstung: Drei Viertel der österreichischen Filialen (282 von 386 Standorte, 73 %) sind bereits gasfrei, weitere 69 (18 %) sollen zügig auf alternative Energieträger umgestellt werden.
Schneller Umstieg
Bereits im November sind im Verteilzentrum Enns neue Wasserwärmepumpen für Heizung und Kühlung einsatzbereit, das neue dm dialogicum in Salzburg-Wals wird kurzfristig mit Brunnenanlagen zum Heizen und Kühlen nachgerüstet, die mit Jahreswechsel in Betrieb gehen und für die derzeit 104 Filialen, die noch ganz oder teilweise mit Gas versorgt werden, wurde ein Masterplan erstellt: „An unseren Zentralstandorten – dem dm dialogicum in Salzburg und dem Verteilzentrum Enns – schaffen wir so innerhalb weniger Monate einen Systemwechsel: Die neuen Brunnenanlagen ergänzen die bereits vorhandenen Kapazitäten aus Ökostrom und Sonnenkraft; Gas beziehungsweise Fernwärme sind dann nur mehr ein Back-up für Störfälle“, berichtet dm Geschäftsführer Thomas Köck.
Engpass bei Ausführenden
In den Filialen ist die Umrüstung komplizierter: „Aktuell nutzen wir noch in 104 von 386 Filialen in irgendeiner Form Gas – oft jedoch nur isoliert zum Beispiel für den Torluftschleier an den Eingangstüren, sodass einerseits die Mengen klein und andererseits eine Umrüstung technisch relativ einfach möglich ist“, so Köck. Filialen, die derzeit noch Gas nutzen, werden bei Umbaumaßnahmen vorgereiht, um den endgültigen Ausstieg zu beschleunigen. „Bei der Geschwindigkeit der Maßnahmen sind wir leider durch die Verfügbarkeit von Fachfirmen sowie Lieferengpässe gebremst“, berichtet Köck. Einige wenige Läden, die technisch nicht umrüstbar sind, sollen auf „grünes Gas“ umgestellt werden. Letztlich könnte eine Anzahl von rund 10 Filialen am Gasnetz verbleiben, weil die Energie durch den Vermieter bereitgestellt wird und dieser nicht zum Wechsel bewogen werden kann.
Rund 3 Mio. kWh weniger Gas
Allein im Verteilzentrum Enns werden durch die Wärmepumpen jährlich 2 Millionen Kilowattstunden von Gas auf erneuerbare Energie umgestellt und damit rund 880 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Knapp eine weitere Million Kilowattstunden und rund 412 Tonnen CO2 bringt die Nachrüstung am Zentralstandort Salzburg-Wals. Parallel zu den Vorhaben in Österreich wurden auch in den anderen mittel- und südosteuropäischen dm Ländern vergleichbare Programme gestartet.