Habau akzeptiert 26,3 Millionen Kartellstrafe

Nach Strabag, Porr und Swietelsky hat auch die Habau ihr Kartellfett abgekriegt. Sie überweist 26,3 Millionen. In Summe zahlten die vier großen Baufirmen inzwischen mehr als 160 Millionen Strafe.

Die Habau Group bedauert, dass es so wie bei den anderen führenden Baukonzernen auch in der eigenen Unternehmensgruppe zu kartellrechtswidrigen Absprachen gekommen ist. Die Rechnung dafür ist nun auch in der Zentrale in Perg eingetroffen: Die vier betroffenen Unternehmen der Habau Group akzeptierten ein Bußgeld in Höhe von insgesamt 26,33 Mio. Euro als angemessen. Das Verhalten der Firmen sei nicht mit den Werten der Gruppe vereinbar weshalb vollumfänglich und im Sinne einer lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe mit der Bundeswettbewerbsbehörde kooperiert wurde, so Habau in einer Aussendung.
„Die Verstöße fanden im Zeitraum von 2002 bis 2017 statt und betreffen eine hohe Anzahl an Ausschreibungen mit Auftragsvolumina von <50.000 bis zu 60 Millionen Euro für Planungs- und Ausführungsleistungen an Bauwerken schwerpunktmäßig im Tiefbau, insbesondere aber im Straßenbau, und teilweise auch im Ingenieurs- und Hochbau. Betroffen waren Aufträge sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor“, so die Bundeswettbwewerbsbehörde.

Neue Vorsorge

Damit sich derartige Vorfälle nicht wiederholen können, habe die Habau unverzüglich zweckentsprechende und umfangreiche Maßnahmen umgesetzt.„Es wurde – neben den verschärften Maßnahmen im Sinne des internen Kontrollsystems (IKS) – zur Professionalisierung nach außen die Zertifizierung ISO 37001 (Managementsystem zur Korruptionsbekämpfung, erweitert um den Bereich kartellrechtliche Verstöße) wie auch die Zertifizierung nach ISO 37301 erfolgreich absolviert“, so der seit 2017 für den Vertrieb zuständige CEO der Habau Group, Hubert Wetschnig.Das Compliance Management System wurde unter Einbindung der der Entscheidungsträger ebenfalls verstärkt sowie ein System zur Hinweisgebung (Whistleblowing) eingerichtet. Alle MitarbeiterInnen würden regelmäßig hinsichtlich Compliance sensibilisiert und geschult, so der Baukonzern.

160 Millionen Bußgelder

Rechnet man die bislang verhängten Strafen des Kartellgerichts zusammen ergibt sich eine schöne Stange Geld. Größter Kartellspender ist die Porr mit mehr als 62 Millionen Euro, gefolgt von der Strabag mit 45 Millionen Euro. An dritter Stelle liegt Swietelsky mit 27 Millionen. Gemeinsam mit der nun verhängten Habau-Strafe sind das 160 Millionen Euro. Wie hoch der Schaden des Kartells in Summe war lässt sich nur erahnen.