Hohe Preise für Energie

Im Jahresvergleich plus 110 % bei Heizöl und plus 72 % bei Erdgas. Aber auch Pellets (plus 52%) und Brennholz (Plus 33%) sind teurer geworden.

Der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex stieg im Vergleich zum Vormonat Mai 2022 um 6,2 %, im Jahresvergleich Juni 2022 zu Juni 2021 zeigte sich ein Plus von 45 %. Die Energiepreise stiegen damit weiter und waren der zentrale Treiber der Inflation. „Im Juni und Juli haben wir zum ersten Mal großräumig Treibstoffpreise von über zwei Euro pro Liter an den Zapfsäulen beobachten. Aktuell hat sich die Lage wieder etwas entspannt und es scheint, als hätten die Preise für Treibstoffe zumindest kurzfristig ein Plateau erreicht “, analysiert Franz Angerer die Märkte und ergänzt: „Ganz anders zeigt sich die Situation jedoch bei Strom und Erdgas für Haushalte.“

Haushaltspreise folgen zeitverzögert

„Im Segment der Haushaltkunden werden die Preiseänderungen an den Großhandelsmärkten meist mit Verzögerung weitergegeben. Aber genau an diesen Großhandelsmärkten ist die Situation seit einigen Monaten äußerst angespannt“, erläutert Angerer. Im Juni war der Österreichische Strompreisindex mit einem Plus von 203 % drei Mal so hoch wie im Vorjahr. Der Österreichische Gaspreisindex lag im Jahresvergleich Juni 2022 und Juni 2002 sogar um ganze 424 % höher. Dementsprechend haben bereits zahlreiche Energieversorger ihre Preise angehoben oder dies angekündigt.

Hohe Preise als Signal

„Fehlenden Erzeugungskapazitäten treiben die Preise weiter in die Höhe. Diese hohen Preise müssen als eindeutiges Signal zum Diversifizieren verstanden werden: Es braucht Windkraft, Photovoltaik, Erdwärme und gleichzeitig mehr Energieeffizienz und Energiesparen. Nur so können wir uns mittelfristig aus der Abhängigkeit von teuren, fossilen Rohstoffimporten befreien“, betont Angerer. Gleichzeitig müsse man Angerer zu Folge auch Lösungen finden, die Erderhitzung zu mindern und die Folgen der Klimakrise abzuschwächen. Die aktuelle Renaissance von Kohlekraftwerken oder eine langfristige Nutzung von Erdgas über alternativer Versorgungswege kann nur eine Lösung gegen die jetzige Versorgungskrise sein.

Auch die Heizölpreise sind im Juni 2022 deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Mai war das Heizöl um 9,3 % teurer. Im Jahresvergleich haben sich die Preise mehr als verdoppelt (plus 109,6 %). Eine typische Füllung von 3.000 Liter kostete im Juni deutlich mehr als 4.500 Euro.

Auch Pellets und Brennholz teurer

Im Vergleich zum Mai 2022 stiegen die Preise für Holzpellets im Juni um 5,9 %, im Jahresvergleich waren sie 52,7 % teurer. Die Preise für Brennholz verzeichneten ein Plus von 5 % im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Juni 2021 sind die Preise für Brennholz um 33,9 % gestiegen. Die Haushaltspreise für Fernwärme blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich lagen die Fernwärmepreise um 16,6 % höher. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im Juni 2022 im Vergleich zum Mai um 0,3 %. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 72,1 % über dem Wert vom Juni 2022.