Weg vom Feuer
25 Jahre nach der ersten Gründung sollen sich die heute sechs Firmen der HIG-Gruppe über den Brandschutz hinaus zu einem umfassenden Anbieter, auch für Sicherheit und Risiko entwickeln, inklusive IT-Sicherheit.
Vor einem Vierteljahrhundert hat Wolfgang Huber die Seiten gewechselt und wurde vom Technischen Leiter des Vorarlberger Landes-Feuerwehrkommandos zum Unternehmer. Damals gründete er das IHW Ingenieurbüro Huber in der Vorarlberger Ortschaft Weiler im Bezirk Feldkirch. Schwerpunkte: Brandschutz und Sicherheitstechnik. Der „anderen Seite“ ist er aber auch treu geblieben und fungiert heute als Bezirks-Feuerwehr-Inspektor von Feldkirch und Fachgruppen-Obmann der Technischen Büros.
Derzeit gehören sechs Unternehmen der 2014 formierten HIG-Gruppe an, die sich nach Eigendefinition als „eines der größten Ingenieurbüros für Brandschutz und Sicherheit in Österreich“ versteht und ihren Sitz nach wie vor in Weiler hat.
Dort sind die IBP-Prüftechnik GmbH und die IHW-Ingenieurbüro Huber GmbH angesiedelt, in Thalheim bei Wels die Esam-Montage GmbH, die Wasserlöschanlagen baut, sowie die IMS-Brandrat GmbH, in der Schweiz schließlich die SIH-Schweizer Ingenieurbüro Huber AG in Diepoldsau und die ProteQ GmbH in Schaffhausen. Aktuell erzielt die Gruppe mit etwa 90 Mitarbeitern rund zwölf Millionen Euro Umsatz und erwartet nach Hubers Angaben in allen Bereichen mehr als zweistellige Zuwächse.
Ob mit „Brandrat“ der gute Rat im Brandfall oder der Feuerwehr-Titel gemeint ist, kann Wolfgang Huber im Building Times-Gespräch nicht sagen, denn „die Firma habe ich zugekauft“. Interessant ist die Auftragsverteilung, die nicht nach Firmen-Schwerpunkten erfolgt: „Wenn ein Auftrag hereinkommt, erfolgt eine räumliche Zuteilung“. Und die ist geografisch weit verteilt. „Wir haben viele Aufträge in Wien und sind auch sehr stark im Seilbahnbereich und im Brandschutz/Arbeitnehmerschutz“, berichtet Huber, dessen Mannschaft mehr als tausend Brandschutzbeauftragte pro Jahr ausbildet. „Unser Ziel ist es, mit guten Lösungen die Kosten im Griff zu halten“. „Wir nehmen den Unternehmen sehr viele Dinge ab, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können“, sagt der Brandexperte, der zum „umfassenden Anbieter“ kontinuierlich expandieren möchte und dafür drei Schwerpunkte sieht: „Brandschutz, Sicherheit und Risiko“, wozu auch die IT gehört. „Wir sind stark im Netzwerken, das hat bei uns einen hohen Stellenwert“, sagt Huber, der massiv Personal sucht, was noch dadurch verschärft wird, dass neue Leute „eine relativ lange Einarbeitungszeit haben, bis sie einen Betrieb betreuen können“. Jedenfalls freut sich der Sicherheits-Unternehmer im äußersten Westen Österreichs: „Je komplexer der Kunde, desto lieber ist er uns“.