Grim im Vorstand der IG Lebenszyklus

Margot Grim-Schlink von e7 in den Vorstand der IG Lebenszyklus Bau gewählt. Sie liefert auch gleich fünf Energiespar-Tipps für Unternehmen.

Im Hinblick auf die aktuelle Energiekrise und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger findet die Energieeffizienz-Expertin und neue Vorständin der IG Lebenszyklus Bau, Margot Grim-Schlink von e7, klare Worte: „Der Umstieg ist wichtig, aber unser Energiehunger ist zu groß und definitiv nicht ganzjährig durch Erneuerbare zu decken. Wir brauchen ein Umdenken unseres Bedarfs und Quick Wins, und zwar jetzt. Klare, einfache Programme, die helfen, die Energieeinsparpotenziale schnell auszuschöpfen.“ In diesem Zusammenhang sei auch die rechtliche Umsetzung des neuen Energieeffizienzgesetzes besonders wichtig. Fehlende klare Vorgaben würden derzeit dazu führen, dass viele Unternehmen aufgrund der erhöhten Energiepreise unvorbereitet zur Selbstinitiative gezwungen sind. Wichtig wäre die Verpflichtung von rasch umsetzbaren Aktivitäten, wie etwa die Erstellung von Energieaudits und/oder die Führung von Energiemanagementsystemen für Unternehmen bzw. Organisationen mit hohem Energieverbrauch – so wie im ausgelaufenen Energieeffizienzgesetz, das nur für Großunternehmen gültig war.

Gebäudeautomation: Das Bewusstsein fehlt oft

Auch die fehlende Umsetzung von Vorgaben der Gebäuderichtlinie würde die Energiewende bremsen. So ist es erforderlich, dass alle Gebäude ab 290 Kilowatt Anschlussleistung über eine Gebäudeautomation verfügen. Derzeit wissen laut Grim-Schlink aber nur wenige, dass es diese Vorgaben überhaupt gibt bzw. wie diese zu interpretieren sind. „Wir stehen als Verband den Unternehmen gerne beratend zur Seite. Die gewerblichen Einsparungspotenziale sind enorm. Bei Gebäuden mit komplexer Gebäudetechnik, bei denen unterschiedliche Wärme-, Kälte- und Lüftungsanlagen ineinandergreifen, liegt ein Einsparpotenzial von 10 bis 30 Prozent“, betont Grim-Schlink. „Viele wissen gar nicht, wie viel wirtschaftliches Potenzial in ihren Gebäuden steckt und wie leicht es zu heben ist.“

Fünf konkrete Energiespartipps für jedes Unternehmen

1. Umstellung der Betriebszeiten der Anlagen auf den wirklichen Bedarf.

2. Anlagenregelung auf versteckte bzw. unbewusste Mängel und/oder Fehlsteuerungen überprüfen.

3. Überdenken des eigentlichen Bedarfs: Braucht es bspw. wirklich in Bürogebäuden 23° im Sommer sowie Winter oder könnte man nicht auch mit 26 bzw. 21° leben? Ähnliches gilt für Luftwechselraten oder für Serverräume, die auch bei 25 Grad einwandfrei laufen.

4. Mitarbeiter:nnen einbinden: Motivieren der Belegschaft energiesparend zu handeln (z.B. Anpassen des Lüftungsverhaltens) bzw. Energiespartipps zu melden.

5. Investive, passive Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umsetzen, wo es möglich ist. Das sind beispielsweise das Anbringen einer außenliegenden Verschattung oder die thermische Verbesserung der Gebäudehülle.