2 Schulcampus mit Tiefgang

Projektgesellschaft aus Strabag Real Estate, Hypo NOE Leasing und Caverion begehen Gleichenfeier für Wiener Bildungscampus-Projekte Landgutgasse und Heidemarie Lex-Nalis. Letzterer erhält eine Geothermieanlage.

Im Rahmen des Projekts Bildungseinrichtungen – Neubaubauprogramm der Stadt Wien werden durch ein Konsortium, bestehend aus Strabag Real Estate, Hypo NOE Leasing und Caverion zwei Bildungscampus in Form eines PPP-Modells umgesetzt. Bei beiden Projekten sind die Arbeiten am Rohbau nun abgeschlossen. Gemeinsam mit der Stadt Wien, vertreten durch Wohnbaustadträtin Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál sowie Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr wurde nun die Dachgleiche auf beiden Projektstandorten gefeiert.

Bildungscampus Landgutgasse als BIM-Pilotprojekt

Der Bildungscampus Landgutgasse ist ein BIM-Pilotprojekt der Stadt Wien, gestaltet durch das Architekturbüro Michael Schluder, und wird von Strabag AG und Caverion als bau- und planungsausführenden Totalunternehmen umgesetzt. BIM wird hier über alle Lebenszyklusphasen des Gebäudes gelebt und liefert verlässliche Informations- und Entscheidungsgrundlagen von der Planungsphase über die Ausführung bis zum Betrieb. Damit ist das PPP-Projekt eines der ersten in Österreich, das diesen gesamtheitlichen und nachhaltigen Ansatz verfolgt.

Durch die integrale Anwendung der „open BIM“-Methode wurden die beteiligten Fachplaner:innen koordiniert und die ambitionierten Termin-, Kosten- und Qualitätsanforderungen gewährleistet. Die Modelldaten der Planung bilden in der Ausführung die Grundlage für die Produktionssteuerung und unterstützen das Baustellenteam bei der Umsetzung komplexer Sachverhalte.

20 Terabytes Dokumentation

Seitens der Stadt Wien wurde für die Dokumentation die Übergabe eines „As Built“-Modells beauftragt. Das bedeutet, dass die endgültigen Modelle das ausgeführte Bauwerk millimetergenau abbilden – sprich wie gebaut. Nach Lean-Prinzipien geplant, werden dazu Laserscans in den Bauablauf integriert, die regelmäßig Punktwolken der Baustelle liefern. Diese Punktwolken werden dann mit den Planungsmodellen abgeglichen und identifizierte Abweichungen integriert. Allein das dabei entstehende Datenvolumen wird schlussendlich bis zu 20 Terabytes umfassen. Nach der Fertigstellung wird Caverion dieses „As Built“-Modell für das Betriebs- und Facilitymanagement nutzen.

Im Rohbau optimiert

Im Rohbau konnte das Projekt durch die lückenlose BIM-Planung und die frühzeitige Einbindung aller Projektbeteiligten bereits optimiert werden. Nicht zuletzt durch die hohe Datenqualität und die Planungssicherheit wurde der Rohbau trotz der aktuellen Branchen-Herausforderungen, zeitgerecht fertiggestellt. „Das Projekt Bildungscampus Landgutgasse zeigt sehr deutlich, wie sehr alle Projektbeteiligten von der frühzeitigen Zusammenarbeit in der Planungsphase profitieren und was BIM jetzt schon leistet. Dass Strabag hier die Expertise unter Beweis stellen konnte, macht uns stolz“, so Markus Engerth, technischer Unternehmensbereichsleiter der Strabag AG.

Campus Heidemarie Lex-Nalis mit Geothermie

In der Rohbauphase des Bildungscampus Heidemarie Lex-Nalis in der Rappachgasse wurde nicht nur der freiliegend angeböschte Kanal überbaut, sondern unter anderem auch die architektonisch markanten Landungsbrücken realisiert, die den Bezug zur Lage an den ehemaligen Donau-Auen herstellen. Großzügige Terrassen und die offene Gestaltung des Gebäudes zeichnen die moderne Interpretation einer Bildungseinrichtung durch POS Architekten ZT GmbH aus.

Die durch Caverion durchgeführte Errichtung der gesamten Gebäudetechnik ist auf energetische Optimierung ausgerichtet. Geothermische Energie aus dem Erdreich wird über installierte Erdsonden zur Erzeugung der erforderlichen Heizwärme verwendet. Zusätzlich wird Grundwasser zur Wärmeerzeugung eingebunden. Zur elektrischen Versorgung des Objektes erfolgt die Nutzung der Sonnenenergie durch eine dafür errichtete Photovoltaikanlage. „Es ist uns ein großes Anliegen für die Nachfolgegenerationen technische Lösungen zu errichten, welche erneuerbare Energien anstelle der klassischen Primärenergie verwenden. Durch moderne Gebäudeautomatisierung wird der effiziente Betrieb hierfür sichergestellt,“ so Manfred Simmet, Geschäftsführer der Caverion Österreich.