Österreich: Erster Einsatz für Textilbeton

100 Tonnen Nassspritzreparaturmörtel und 6.600 m2 gesticktes Textilgewebe: Röfix nutzt Textilbeton für Brückensanierung im Bregenzerwald.

Erstmals in Österreich kommt für statische Betoninstandsetzung Textilbeton zum Einsatz, eine Produktinnovation, die in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Firma Texible aus Dornbirn entwickelt und produziert wurde, als Betoninstandsetzung zum Einsatz. Mitte Mai wurden auf der Baustelle zwei Versuchsfelder mit dem neuen Verfahren durchgeführt, die nach ca. 28 Tagen von der Universität Innsbruck umfangreich geprüft wurden. Der Baustart erfolgte Anfang Juni, Auftraggeber ist das Land Vorarlberg. Bis Ende 2023 wird an der Brücke gearbeitet.

Neuigkeit aus Vorarlberg

Textilbeton ist ein künstlicher Verbundwerkstoff, der aus zwei Komponenten, Beton bzw. Mörtel und einer textilen Bewehrung, besteht. Das Textilgewebe aus Kohlestofffasern (Carbon) wird anschließend zu gitterartigen Matten verarbeitet. Bei der Anwendung wird zunächst der schadhafte Beton mittels Hochdruckwasserstrahlen von den zu sanierenden Betonflächen entfernt. Danach wird die Textilbewehrung mit einem Nassspritzmörtel maschinell eingespritzt und die Betonoberfläche glatt abgezogen. „Das Gewebe wird bei diesem Verfahren im Vorfeld gestickt und beschichtet. Der große Vorteil liegt darin, dass das Material gleich bei der Produktion in der richtigen Größe und Dimension vorbereitet werden kann“, erklärt Philipp Hofer, Vertriebsmitarbeiter am Röfix-Standort in Röthis.

Weniger Material benötigt

Ein weiterer Vorteil beim Einsatz von Textilbeton ist, dass nur eine relativ dünne Betonschicht notwendig ist. „Das bedeutet, dass die Brücke weniger zusätzliches Gewicht tragen muss als bei einer üblichen Ausführung. Mit nur etwa 3 cm Textilbeton können fast die gleichen Festigkeitswerte erreicht werden wie bei 10 bis 12 cm herkömmlich bewehrtem Beton. Da deutlich weniger Material erforderlich ist, lassen sich Transportkosten und CO2-Emissionen vermeiden“, berichtet Kurt Kutscher, Röfix Produktmanager im Bereich Beton. Beim Einsatz von Textilgewebe findet zudem im Gegensatz zu Stahl keine Bewehrungskorrosion statt.