Warum Pellets teuer sind
Die Zeiten der billigen Pellets sind vorbei. Die Gründe dafür sind vielfältig, eine Rückkehr zur Diskontzeit scheint unwahrscheinlich.
Der österreichische Pelletpreis liegt per 31. Mai um mehr als 53 Prozent über dem Vorjahr und damit auf Rekordniveau. Aus der Sicht der Interessensvertretung proPellets gibt es dafür im Wesentlichen vier Gründe: Die gestiegenen Produktionskosten, die steigende Nachfrage, der vermehrte Einsatz von Pellets in Kraftwerken in Großbritannien, den Niederlanden und Dänemark sowie ausbleibende Pelletlieferungen aus Russland, Belarus und der Ukraine.
Aufgrund der hohen inländischen Produktion sei der Preisanstieg in Österreich zwar geringer als in Deutschland oder der Schweiz, ein Preisrückgang ist allerdings nicht in Sicht, da Pellets zurzeit in ganz Europa knapp sind. Die Kunden sollten deshalb nicht mit der Bestellung für den Winter warten, rät Christian Rakos, Obmann von proPellets. Der Ausblick sei aber positiv: in Österreich werden in den kommenden zwei Jahren elf neue Pelletierwerke errichtet.
Für mehr Versorgungssicherheit fordert die Pelletbranche eine Pellet-Bevorratungspflicht in Österreich, die zügige Beschlussfassung des Erneuerbare Wärme Gesetzes und einen Aktionsplan zur Mobilisierung von Durchforstungsrückständen.
Bevorratung soll Sicherheit geben
proPellets fordert die im Regierungsabkommen vorgesehene Bevorratungs-Pflicht für Pellts in die Realität umzusetzen. Zusätzlich zu einem strategischen Lagerbestand von mindestens 75.000 Tonnen sollten jeweils bis Anfang Dezember saisonale Lagerbestände aufgebaut werden die ebenfalls 75.000 Tonnen (basierend auf dem erwarteten Pelletverbrauch von 2023) betragen. „Was bei Öl und Gas selbstverständlich ist, muss auch für Pellets gelten – ein unverzichtbarer Energieträger muss bevorratet werden um in allen Situationen eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Hier ist die Politik am Zug.“