Cape 10 – ein Sozialzentrum

Wenn Staat und Stadt schwächeln, ist Initiative gefragt: Im Sonnwendviertel entsteht ein Sozialprojekt mit Beteiligungs-Charme.

Können 5.000 m² Nutzfläche als Leuchtturm gegen die auseinanderdriftende Gesellschaft wirken? Es wird sich zeigen, was dieses kürzlich präsentierte Sozialprojekt im 10. Wiener Gemeindebezirk künftig bewirken wird. An guten Vorsätzen und zahlreichen Unterstützern fehlt es jedenfalls nicht. „Es wird Realität“, freute sich der Initiator des Projekts, Siegfried Meryn, kürzlich in der Sky Bar.

Cape 10 soll ein „Ort der Begegnung und Hoffnung für alle“ werden. Es wird ein modernes Sozial- und Gesundheitszentrum im neu gegründeten Sonnwendviertel, nahe des Wiener Hauptbahnhofes. In dem mehrgeschossigen Gebäude werden Sozial- und Gesundheitsinstitutionen, ein Gesundheitszentrum der Vinzenz Gruppe, ein Max & Lara Kompetenzzentrum für Jugendliche und Familien, ein Tageszentrum für wohnungslose Frauen von Obdach Wien, eine niedrigschwellige medizinisch-soziale Ambulanz speziell für obdachlose Frauen, Mütter und ihre Kinder sowie ein Digital Health Cluster untergebracht. Gastronomiebetriebe, Veranstaltungs- und Interaktionsflächen fungieren als multifunktionelle „Räume der Möglichkeiten“, die ihre endgültige Widmung erst durch Besucher und Nutzer im Kontext ihrer Bedürfnisse erhalten.

Als Trägervehikel des Projekts wurde die gemeinnützige Cape Stiftung errichtet. Für die Errichtung und für den Betrieb hat die Stiftung als Tochtergesellschaft die Cape 10 Errichtung & Betrieb GmbH errichtet, wobei Errichtung und Betrieb des Projekts von einem professionellen Geschäftsführungsteam abgewickelt werden. Der erfahrene Baumanager Andreas Köttl ist als Geschäftsführer für die Errichtung verantwortlich, während Thomas Buchner als erfahrener Betriebsmanager für den operativen Betrieb von Cape 10 zuständig zeichnet.

Die Finanzierung erfolgt über einen Immobilienkredit, durch private Investoren, Spenden und eine neue und spezielle Anleiheform, einem sog. Social Impact Hybrid Bond. Anleger, die mit niedriger Rendite zufrieden sind, sind aufgerufen, sich einzubringen. Das Projekt erhält zudem von zahlreichen Firmen und Spendern Unterstützung: Partner der ersten Stunde sind u.a. OMV, Strabag, Synthos, Steffl, Plasser & Theurer, die Familie Wolf, die Vienna-Gruppe und IC Development.

Der Planungs- und Bauterminplan ist straff gestaltet: Anfang 2019 wird die Bauplanung abgeschlossen, gegen Mitte 2019 erfolgt die Einreichung und im ersten Quartal 2021 ist die Fertigstellung des Gebäudes geplant.