Lagebericht eines Brandschutz-Planers

Im Interview mit Building Times gibt Manfred Ruhrhofer, Gründer und Geschäftsführer der FSE (Fire Safety Engineering) Ruhrhofer & Schweitzer GmbH, einen Überblick über die aktuelle Situation. FSE gehört zu den großen Brandschutz-Planern in Österreich.

INTERVIEW: Manfred Ruhrhofer

Building Times: Sie haben, wie im Vorjahr, Ihre große FSE Brandschutz-Fachtagung im Herbst abgesagt?

Manfred Ruhrhofer: Aufgrund der derzeitigen Situation ist die Tagung leider wirtschaftlich nicht machbar, da zum einen die Werbebudgets der Firmen nicht vorhanden sind, bzw. das Teilnehmerinteresse an derartigen Veranstaltungen leider äußerst begrenzt ist. 2022 ist aber aufgrund des 20-jährigen Firmenbestandes ein besonderes Jahr für uns und daher wird es am 31. August und 1. September 2022 in der FH St. Pölten die Brandschutz-Fachtagung mit Brandvorführungen als Highlight geben.

Building Times: Wie läuft das Geschäft?

Manfred Ruhrhofer: Wir sind sehr zufrieden. Aufgrund der Investitionsförderung sind derzeit ausreichend Projekte in Arbeit, die jedoch kurzfristiger als für eine sinnvolle Planung erforderlich, abgewickelt werden müssen. Die öffentliche Hand sowie Großindustrie (Autoindustrie, etc.) warten derzeit mit Investitionen.

Building Times: Ist die Zahlungsmoral noch so schlecht wie im Vorjahr?

Manfred Ruhrhofer: Nein, wir sind derzeit sehr zufrieden – mal schauen, ob die im Herbst zu erwartenden Insolvenzen kommen, bzw. auch uns treffen.

Building Times: Was erwarten Sie für heuer?

Manfred Ruhrhofer: Schwere Frage, da derzeit äußerst viel Unruhe herrscht, z. B. die Verwahrungsgebühr für Firmen- Bankkonten, Lieferengpässe bei Baumaterialien, Erhöhung der Baukosten, etc.

Building Times: Kommt es weiter zu Projektverschiebungen?

Manfred Ruhrhofer: Ja, bzw. zeitlich nicht absehbar, jedenfalls bei der öffentlichen Hand, sowie der Großindustrie, etc.

Building Times: Spüren Sie auch den aktuellen Lockdown?

Manfred Ruhrhofer: Trotz der derzeitigen Situation, die jeden trifft, kann man sagen: Nein. Dank zumindest zwei Mal wöchentlicher Testungen und der internen Hygieneregeln gibt es bisher keinen Coronafall in der Firma mit 21 Beschäftigten. Mit der Impfung sollten wir alle es dann geschafft haben. Wir schaffen es durch diese „Krise“ und sind immer auf der Suche nach MitarbeiterInnen, die nicht nur ihren Job machen, sondern die gemeinsame Zeit als Berufung sehen. Wir sind für einen Neustart gut aufgestellt und freuen uns auf die Herausforderung.