Großes Plus-Energie-Quartier

Der Bauträger Süba AG realisiert in den kommenden Jahren ein urbanes Plus-Energie-Quartier um rund 110 Millionen Euro.

Plus-Energie-Quartiere sind hierzulande rar und zweitens meistens nicht besonders voluminös. Ganz anders stellt sich das beim Projekt der Süba AG in der Wiener Pilzgasse 33 im 21. Bezirk dar. Auf rund 34.000 m² Bruttogeschoßfläche (BGF) soll ein Mix aus Wohnen, Arbeiten und produzierendem Gewerbe entstehen. Rund die Hälfte der Fläche belegen etwa 220 Wohneinheiten, rund 18.000 m² werden für Gewerbe, Büro und sonstige betriebliche Nutzung verwendet. Auch ein Kindergarten sowie Serviced Apartments sind geplant. Das Projektvolumen wird vom Bauträger mit rund 110 Millionen Euro beziffert.

Grundwasser und Erdwärme

Punkten soll das Projekt vor allem durch sein Energiekonzept: Die Wärmeabgabe in den Räumen des Quartiers wird über die thermische Aktivierung der Stahlbetondecken erfolgen. Durch diese Bauteilaktivierung, bei der über das Grundwasser, Erdwärmesonden und Wärmepumpsysteme die Gebäudedecken als Wärme- und Kältespeicher eingesetzt werden, wird der CO²-Fußabdruck maßgeblich reduziert.

Ein weiteres Herzstück des Quartiers stellt die Photovoltaik-Anlage dar, die bestmöglich in das architektonische Gesamtkonzept integriert wird. Dabei werden die PV-Module nicht nur auf dem Dach angebracht, sondern zusätzlich auch semitransparent in Terrassenbereichen sowie an Fassadenflächen.

Ein zusätzlicher Baustein sei die optimierte Speicherung von Energie aus Wind und Sonne. Es wird ein Mieterstrommodell und Batterieanlagen geben. Darüber hinaus können etwaige Energieüberschüsse über die Wärmepumpe in die Stahlbetonbauteile eingelagert und zu einem günstigen Zeitpunkt genutzt werden.

Bei der Lüftung trennt Süba zwischen Gewerbebereich und Wohnen. Ersterer wird eine mechanische Lüftungsanlage zur Wärme- und Feuchterückgewinnung erhalten, die Wohnbereiche sollen mit natürlicher Lüftung versorgt werden. Außenluft soll über Öffnungen in der Gebäudehülle ins Innere strömen, wodurch ein die Luft austauschender Luftvolumenstrom entsteht.

Die Einreichung zur Baubewilligung soll im Frühjahr erfolgen, der Start der Bauarbeiten ist für Ende 2021 geplant, die Fertigstellung ist für 2023 avisiert. Geplant hat das Quartier das Büro Soyka/Silber/Soyka. Die Entwicklung des Quartiers ist Teil des Forschungsprojekts „Zukunftsquartier 2.0“ und wird wissenschaftlich begleitet von FH Technikum Wien, Urban Innovation Vienna und dem Institute of Building Research & Innovation ZT-GmbH. Als Projektpartner des FFG-Projektes mit einem Volumen von gut 487.000 Euro fungieren neben dem Bauträger, Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik GmbH und die Siemens- Tochterfirma Hacon.