Baustoffindustrie machte 2020 Minus von 3,5%

Die Konjunkturerhebung 2020 ergibt für die Baustoffindustrie im Vergleich zu Vorjahr ein Minus von 3,5% auf 3,58 Milliarden. Industriezulieferer sind von stärkeren Rückgängen betroffen. Der Ausblick auf 2021 ist verhalten positiv.

2020 erwirtschaftete die heimische Baustoffbranche einen Umsatz von rund 3,58 Milliarden Euro. Das entspricht einem Verlust von 3,5% gegenüber dem Vorjahr. Die Beschäftigtenzahl sank dank Kurzarbeit nur moderat um ein Prozent auf 13.450 Personen. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturerhebung, die der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie jährlich unter seinen über 300 Mitgliedsunternehmen durchführt.

Die wichtigsten Branchenergebnisse im Überblick

Zuwächse verzeichneten die klassischen „Häuslbauer-Produktgruppen“ wie die Naturwerksteinindustrie (+8,2%), Schotterindustrie (+3,5%) und die Putz- und Mörtelindustrie (+3,3%). Alle anderen Industriezweige verzeichnen teilweise deutliche Rückgänge. Besonders schwerwiegend sind die Verluste bei der Schleifmittelindustrie
(-18,6%) und der Feuerfestindustrie (-15,6%), etwas gedämpfter in der Ziegel- (-3,4%), Kalk- (-3,2%) und Transportbetonindustrie (-2,5%).

Herkunftsnachweis für alle Baustoffe gefordert

„Die Auswirkungen der Pandemie auf den internationalen Warenverkehr haben einmal mehr die Bedeutung einer regionalen Versorgung gezeigt, der die mineralische Baustoffbranche seit jeher nachkommt“, zeigt der Obmann des Fachverbands Robert Schmid auf. Mineralische Rohstoffe werden aus der unmittelbaren Umgebung der Werke gewonnen, verarbeitet und genutzt. Produkte mit Transportweiten bis 500 Kilometer als regional zu verstehen, ruft Unverständnis hervor. „Es bedarf eines seit Jahren geforderten Herkunftsnachweises für Bauprodukte“, so Schmid. „Dieser muss als Kriterium bei der Förderungsvergabe herangezogen werden. Nur so gelingt ein fairer und freier Wettbewerb, der gegenüber anderen Baustoffen seitens der Politik derzeit nicht stattfindet.

Ausblick 2021 verhalten positiv

Beim Ausblick auf 2021 zeigt sich der Obmann des Fachverbands derzeit verhalten positiv. „Die Investitionsfreudigkeit im Tourismusbereich ist nicht vorhanden, weshalb vor allem der Bauzulieferbereich im Westen mit einer extrem reduzierten Auftragslage konfrontiert ist. Gleiches gilt für den gewerblichen bzw. industriellen Hochbau, während der Wohnbau weiterhin eine robuste Entwicklung verzeichnet“, so Schmid. Ein weiteres Thema das die Branche ebenfalls beschäftigt ist die zunehmende Vorfertigung und Digitalisierung der Bauprozesse, die vor allem im Bereich von Großprojekten zur Effizienzsteigerung beitragen können.