Digitale Fachkräfte-Vernetzung
Das steirische Start-up „Zutuun“ möchte den Fachkräftemangel im Bau- & Baunebengewerbe durch Vernetzung bekämpfen.
Der oft beklagte Fachkräftemangel wird zunehmend zum Problem. Hierzulande wird von den Betrieben das Fehlen von 162.000 Fachkräften beklagt, weiß das Start-up-Unternehmen Zutuun Gmbh, das von Jasmin Überbacher und Robert Mörth geleitet wird. Überbacher ist seit mehr als 20 Jahren in führenden Positionen im Bau- und Handwerksbereich in Österreich und der CEE-Region tätig und leitet aktuell die Roth Handwerksmeister mit drei Standorten und rund 220 Mitarbeitern. Sie hat deshalb die Plattform gegründet auf der sich Handwerker der verschiedenen Gewerke vernetzen können. Angesprochen werden sollen 30.000 österreichische Betriebe ebenso wie rund 300.000 deutsche Firmen. Ziel der Vernetzung ist der Austausch von personellen Ressourcen. Es sollen also Firmen die dringend Leute brauchen mit jenen vernetzt werden, die gerade Personal frei haben. Fachkräfte aus verschiedensten Gewerken sollen für eine zeitlich begrenzte oder eine projektbezogene Periode angeboten oder auch gesucht werden, um damit Stillständen schnell und effizient entgegenzuwirken, so die Idee hinter Zutuun.
Gerade am Start
Nachdem die Plattform gerade erst gestartet wurde ist das Angebot noch überschaubar. Ganze sieben Unternehmen haben sich bislang registriert, so Geschäftsführer Robert Mörth. Es werden aber gerade 10.000 Handwerksbetriebe schriftlich zum Mitmachen animiert, so Mörth. Das Zusammenbringen von Firmen sei aber nicht alleiniger Zweck von Zutuun. Es sind auch Lieferanten aus der Industrie und der Handel eingeladen sich digital zu präsentieren. Wenn genug mitmachen soll ein großer B2B-Shop für Bau und Bau-Nebengewerbe entstehen, so Mörth.
Überschaubare Kosten
Natürlich kostet die digitale Vernetzung auch Geld. Die Preise richten sich nach der Anzahl von Gewerbeberechtigungen und der Zahl von Mitarbeitern. Für einen Installateur, der regional ein Jahr lang Zugriff auf freien Kapazitäten hat und auch anbieten kann, fällt eine Gebühr von 49 Euro an. Überregionale Aktivität kostet 99 Euro.
Hat ein Elektriker 10 bis 50 Mitarbeiter und möchte er bundesweit Arbeiter suchen oder anbieten, beträgt die jährliche Gebühr 999 Euro. Und wenn Porr, Strabag, Engie oder Elin auch Zutuun nutzen möchten, beläuft sich die Jahresgebühr voraussichtlich auf 4990 Euro. Diese Firmen haben aufgrund ihrer Größe diverse Gewerbeberechtigungen und Mitarbeiter.