Aussicht auf Oberwart

Bauteilaktivierung, Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Wärmerückgewinnung von MTF-Samsung, eine 100 kWp-Photovoltaikanlage und ein schöner Ausblick auf die Stadt Oberwart prägen einen Neubau mit 33 Wohneinheiten und drei Büros.

Nach einer Bauzeit von nur 13 Monaten beziehen gerade die ersten Mieter:innen ihre Wohnung in der Oberwarter Billrothgasse 14. Das am Waldrand in Massivbauweise errichtete Haus bietet insgesamt 33 Einheiten mit Wohnflächen zwischen 55 und 120 Quadratmetern. Weiters sind im Erdgeschoß drei Büros untergebracht. Insgesamt verfügt der Bau über eine Nutzfläche von rund 3.800 m². Das Kellergeschoß bietet 50 Garagenplätze, die durch 16 Außenstellplätze ergänzt werden. Bauherr ist die ebenfalls in Oberwart angesiedelte ImmoBauvision Bau- und Bauträger GmbH. Sie existiert seit 2020 und hat bereits zuvor zwei Projekte mit insgesamt 48 Wohneinheiten in der wachsenden burgenländischen Stadt realisiert. Weitere 120 Wohnungen sind geplant, wofür man sich die Grundstücke mit Blick auf die Stadt bereits gesichert hat, wie der Firmenchef Svetoslav Slavchev erklärt. Im Moment sind 26 der insgesamt 33 Einheiten verkauft, vorwiegend an Investoren, wie der Bauingenieur erklärt. Sie zahlen pro Quadratmeter je nach Ausstattung zwischen knapp 3.000 und 4.000 Euro. Dafür erhalten sie barrierefrei erreichbare Wohnungen mit einem Heizwärmebedarf von knapp 37 kWh/m²a, jeweils mit Balkon, bodenebenen Duschen im Bad und einer Einbauküche.

Alle Räume der Wohnungen werden mittels Bauteilaktivierung temperiert: Im Winter mit Wärme, im Sommer mit sanfter Kühlung. Die Rohrleitungen dafür sind in den vorgefertigten Elementdecken integriert. Eine weitere Besonderheit stellt ein Lagerraum für jede Wohnung im jeweiligen Geschoss dar. Auch das großzügige und helle Atrium im Inneren der Anlage gibt es nicht so oft. Die Büros im Erdgeschoß sind zusätzlich mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

Drei Wärmepumpen auf dem Dach
Sämtliche Gewerke des Wohnbaus wurden einzeln vergeben, das für Heizung und Sanitär ging an die Firma ASL GmbH mit Sitz in Lockenhaus. Dort ist unter der Leitung von Prokurist Michael Mittl auch die Entscheidung für eine Lösung mit Luft-Wasser-Wärmepumpen gefallen. Auf dem Dach des Hauses, wo zur Stromgewinnung auch eine 100 kWp-Photovoltaikanlage installiert ist, sind eingehaust drei Samsung Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 170kW verbaut. Die Auslegung der Geräte wurde gemeinsam mit dem MTF Samsung-Team in Vösendorf unter der Leitung von Klaus Gschiel erarbeitet.

Die Wärmepumpen sind mit einem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet, sodass im Kühlbetrieb die die Gebäude-Abwärme dem Brauchwasser zugeführt wird, wodurch ein Großteil der benötigten Energie für die Brauchwasserbereitung kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Die Wärmepumpen liefern modulierend von 3 bis 170 kW die Wärme- und Kälteenergie für die Heizung und Kühlung. Weiters stellen diese Geräte die Grundtemperatur für die im Erdgeschoß installierten zwei Warmwasser-Booster bereit. Sie kommen ebenfalls von Samsung und verfügen über eine Leistung von je 25 kW. Ergänzt werden die Geräte durch zwei Pufferspeicher mit je 800 Liter Fassungsvermögen. Als besonderes Asset wurde im Haustechnikkonzept eine Wärmerückgewinnung integriert. Wenn im Sommer gekühlt wird, unterstützt die dadurch entstehende Abwärme die Warmwasserbereitung. Mit welchen Heizkosten die Nutzer:innen künftig zu rechnen haben, lässt sich derzeit noch nicht sagen, so der Haustechniker Mittl. Das hänge vom Verbrauch ab, der für jede Wohnung separat mit einem Wärmemengenzähler gemessen wird. Da der Heizwärmebedarf des Wohnbaus aber gering ist, sollten bei vernünftiger Nutzung keine bösen Überraschungen eintreten. Auch ist noch offen, ob es zur Gründung einer Energiegemeinschaft im Haus kommt, sagt dazu der Bauherr.