NÖ plant Tiefen-Geothermie
Niederösterreich möchte in den kommenden Jahren die Tiefen-Geothermie nutzen. Dazu starten demnächst Forschungsbohrungen- ab 2030 soll die erste Anlage im Industrieviertel in Betrieb gehen.
Um den Herausforderungen im Wärmesektor hin zu einer erneuerbaren Energiezukunft Herr zu werden, will das Land Niederösterreich in den nächsten zehn Jahren auf Tiefen-Geothermie setzen. Bei einer Pressekonferenz informierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und EVN-Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz über das geplante Vorhaben und den zeitlichen Fahrplan.
Tiefen-Geothermie als „Generationenprojekt“
Im Industrieviertel sind entlang der Thermenlinie rund zehn Terawattstunden Wärme verfügbar, das entspricht dem Bedarf von etwa 900.000 Haushalten. Zum Vergleich: In ganz Niederösterreich gibt es rund 765.000 Haushalte. Ein enormes Potenzial, das wohl noch eine Weile ungenutzt unter der Erde schlummern wird. Denn es handle sich um ein Generationenprojekt, das keine schnellen Erfolge möglich mache, so Landeshauptfrau Mikl-Leitner.
Den Start des 100 Millionen Euro Projekts machen seismische Untersuchungen und weitere Forschungsbohrungen, um das genaue Potenzial zu bestimmen. Die erste Anlage soll 2030 in Betrieb gehen, eine mögliche zweite 2035. Ziel ist die langfristige Versorgung mit emissionsarmer und wetterunabhängiger Wärme, Unabhängigkeit von Energieimporten und Preisstabilität.
EVN-Vorstandsdirektor Stefan Szyszkowitz zur Umsetzung: „Gemeinsam mit Experten haben wir uns angeschaut, wo in Niederösterreich entsprechendes Potenzial ist. Gerade im Industrieviertel ist das größte Potenzial mit zehn Terrawattstunden. Das ist das obere Potenzial, der realistische erste Schritt, an dem wir stehen, ist, dass wir rund 200 bis 300 Gigawattstunden dieser Wärme bis Anfang der 30er-Jahre im Rahmen von zwei großen Projekten sicherstellen wollen.“


